FPÖ-Chef Herbert Kickl greift Bundeskanzler Karl Nehammer und die ÖVP in einem Facebook-Posting an. “Ich würde mich schämen”, schreibt der Freiheitliche.
ÖVP-Chef Karl Nehammer will Bundeskanzler bleiben und hat dafür – trotz des zweiten Platzes bei der Nationalratswahl – gute Karten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen erteilte ihm den Auftrag zur Regierungsbildung und im Falle einer ÖVP-SPÖ-NEOS-Koalition würde Nehammer wohl im Amt bleiben. Eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Herbert Kickl schloss Nehammer bisher konsequent aus.
Kickl, der selbst gerne Bundeskanzler werden würde, machte nun seinen Ärger via Facebook erneut Luft. Der FPÖ-Chef teilte zwei Presseaussendungen der Volkspartei Niederösterreich – eine von Anfang Juli, eine von Anfang September -, in denen die Nationalratswahl im Titel als “Kanzlerwahl” bezeichnet wird. “Was hat die ÖVP damals damit gemeint? Dass der Zweite den Kanzleranspruch zu stellen hat? Wohl kaum”, schreibt Kickl zu seinem Posting. Die ÖVP habe also selbst “eine Kanzlerwahl ausgerufen”, argumentiert der Freiheitliche.
Und weiter: “Der Erste hat den Kanzler zu stellen, so haben wir Freiheitliche es auch vor der Wahl definiert! Die ÖVP will jetzt von all dem nichts mehr wissen.” Nehammer habe “keinerlei Skrupel” als großer Wahlverlierer, den “Kanzlersessel zu behalten”, tobt der FPÖ-Chef. “Hauptsache Machterhalt! Und das Rezept dafür lautet die Bildung einer Verlierer-Koalition. Ich würde mich schämen!”