Wie vor zwei Wochen in Kitzbühel musste sich Raphael Haaser im WM-Super-G nur dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt geschlagen geben. Im ORF-Interview verriet der 29-jährige Tiroler sein Erfolgsgeheimnis.
Haaser hat in den vergangenen Monaten ein Wechselbad der Gefühle durchlebt, wie er im Talk mit Alina Zellhofer schilderte: “Nach Val d’Isère (Sturz im Riesentorlauf, d. Red) war ich niedergeschlagen. Als ich am nächsten Tag die Diagnose bekommen hab (Kreuzband-Überdehnung) war mir klar: Okay, ich bin noch einmal mit einem blauen Aug davongekommen. Als es geheißen hat: sechs Wochen Skipause, hab ich mir gedacht, dass ich das jetzt ein bissl nach unten drücken muss, wenn ich Saalbach dabei sein will. Ich hab in den letzten Wochen tagtäglich alles daran gesetzt, dass es besser wird. Dass es jetzt so endet, ist umso cooler.”
Den Sturz der Schwester “live gesehen”
Dabei hatte Haaser am Donnerstag den Sturz seiner Schwester Ricarda, die sich das Kreuzband gerissen hatte, mitansehen müssen: “Ich hab das live gesehen und gleich gewusst, dass nicht alles in Ordnung ist, weil sie relativ lange liegen geblieben ist. Als ich am Nachmittag mitbekommen hab, was wirklich Sache ist, hat’s mich schon mitgenommen. Sie hat in den letzten Jahren genug mitgemacht.”
Doch Schwester Ricarda war es die Raphael wenige Stunden vor dem Super-G speziell motivierte: “Sie hat mir in der Nacht eine SMS-Nachricht geschrieben: Ich soll bitte Gas geben und schauen, dass ich das so gut hinbekomm wie in Kitzbühel. Das ist mir ganz gut gelungen.”
Als die TV-Kameras ausgeschaltet waren, umarmte Haaser ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner, den Kurssetzer vom WM-Super-G. Haaser über seinen Coach: “Er reißt sich den Hintern auf und setzen sich Tag und Nacht mit seinen Leuten ein, ich kann ihm nicht genug dankbar sein.”