Die oe24-Story, wonach der ehemalige Herminator-Coach Andreas Evers als Speed-Chef zurück zum ÖSV soll, wirbelte gehörig Staub auf.
Am Donnerstag startet in Sun Valley (US-Bundesstaat Idaho) das Training für die letzte Abfahrt der Saison, ehe es am Samstag (18 Uhr, ORF1) zum letzten Mal in der Königsdisziplin um Weltcuppunkte geht. Für die ÖSV-Herren geht’s darum, eine historische Pleite abzuwenden: Zum ersten Mal in der Weltcup-Geschichte (seit 1966/67) könnte die Saison ohne rot-weiß-roten Podestplatz in der Abfahrt zu Ende gehen. Und das wäre, so ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl “in der Tat alarmierend”.
Kein Wunder, dass angesichts der rot-weiß-roten Speedkrise hinter den Kulissen die Köpfe rauchen. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Langzeit-Abfahrtstrainer Sepp Brunner (geht in Pension) scheint man fündig geworden zu sein: Der ehemalige Herminator-Trainer Andreas Evers steht nach Stationen in den USA, der Schweiz und Deutschland vor einer Rückkehr nach Österreich. “Es hat Gespräche gegeben”, bestätigt Mandl auf oe24-Anfrage und hofft, dass in den nächsten Tagen “alles fixiert wird”. Das letzte Wort haben Sportchef Mario Stecher und – falls es um die Gage geht – Generalsekretär Christian Scherer.
Alpinchef Mandl: “Andy Evers und Hermann verstehen sich gut”
Inzwischen tauchte eine spannende Frage auf: Ist es vorstellbar, dass Evers seinen Flachauer Kumpel Hermann Maier in beratender Funktion mitbringt? Offizielle Anfrage von ÖSV-Seite habe es, so das Maier-Management, noch keine gegeben. Allerdings räumte Mandl ein, “dass sich der Hermann mit dem Andy (Evers, d. Red.) gut versteht. Allerdings müsste man ihn dann voll integrieren, und das wollte Hermann bisher nie.”
Jedenfalls macht sich Maier, wie er in seinen wenigen Interviews in den vergangenen Monaten durchblicken ließ, durchaus Gedanken über die aktuelle Krise unserer Herren. Am Rande der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel fiel ihm z. B. auf, dass man die Europacup-Läufer zu wenig mit den Top-Leuten mit trainieren ließ: “Zu unserer Zeit war das ganz anders …”. Oder vor wenigen Tagen bei der Präsentation der Autobiografie von Heini Bergmüller, dem langjährigen Herminator-Fitnesscoach, bemerkte Maier, dass man vielleicht wieder mehr auf das Grundlagentraining achten sollte (Stichwort: “Ergometerradeln”): “Damit haben wir das Training damals revolutioniert.”