Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage Ermittlungen, ohne Details zu nennen.
Vösendorf. Das Landeskriminalamt ermittelt erneut gegen den ehemaligen Vösendorfer ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza. Die Erhebungen drehen sich laut “Kurier” (Freitag-Ausgabe) um den Verdacht manipulierter Rechnungen. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage Ermittlungen, ohne Details zu nennen. Der frühere Lokalpolitiker hatte 2024 wegen einer manipulierten Rechnung Diversion erhalten, am Donnerstag wurde er wegen eines vorgetäuschten Angriffs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Koza soll dem “Kurier” zufolge private Konsumationen in einem Vösendorfer Café an die Gemeinde weiterverrechnet haben. “Wir sind mit den Erhebungen noch im Anfangsstadium. Es sind noch weitere Einvernahmen nötig”, wurde ein Ermittler zitiert. Nach derzeitigem Stand sei von einem Schaden in Höhe von “ein paar Tausend Euro” die Rede. Ein Bericht ist bisher noch nicht bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eingelangt. Es gebe derzeit kein offenes Ermittlungsverfahren gegen Koza, teilte Sprecher Erich Habitzl am Freitag auf APA-Anfrage mit. Vonseiten des Verteidigers von Koza, Sascha Flatz, gab es vorerst keine Stellungnahme. Man sei erst dabei, Akten zu sichten, sagte der Rechtsanwalt auf Anfrage.
Verfahren durch eine Diversion erledigt
2024 hatte die Staatsanwaltschaft gegen Koza ermittelt, weil er eine private Anwaltsrechnung manipuliert hatte, um sich die Kosten von der Gemeinde refundieren zu lassen. Koza zahlte die Summe zurück, das Verfahren wurde durch eine Diversion erledigt. Wegen einer fingierten Attacke auf sich selbst stand er am Donnerstag vor dem Landesgericht Wiener Neustadt. Der frühere Lokalpolitiker hatte behauptet, ein Unbekannter habe ihn im Dezember 2024 im Schlosspark Vösendorf angegriffen, beschimpft und verletzt. Zu den Anschuldigungen der falschen Beweisaussage und der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung war er geständig. Er wurde rechtskräftig zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt. Koza hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe am 20. Februar seinen Rücktritt erklärt.