Die U-Bahn-Station Schottentor als Ort des Transits und der Kunst – mit Hofstetter Kurts “Einen Augenblick Zeit” hält hier eine Ikone Einzug.
Ein Augenblick, der bleibt: Nach 30 Jahren kehrt eine Ikone der österreichischen Medienkunst zurück nach Wien: Hofstetter Kurts Arbeit “Einen Augenblick Zeit” wurde in der U-Bahnstation Schottentor installiert. Ursprünglich war sein Werk 1994 für die Halle des alten Südbahnhofs gefertigt worden, bevor es mit dem Abriss des Bahnhofs 2009 verschwunden ist. Jetzt erstrahlt es in neuem Glanz.
Die Installation zeigt zwei Augen, ein männliches und ein weibliches, die sich gegenseitig anschauen. Ihre Pupillen fungieren als Uhren, die mit ihrem Blinzeln die Zeit anzeigen. Begleitet vom Ticken eines Weckers entsteht damit eine flüchtige Begegnung zwischen den Monitor-Augen.
Ein Ort des Transits – und der Kunst
Die Rückkehr des Werks ist nicht nur eine Hommage an die Medienkunst der 1990er-Jahre, sondern auch ein Statement für Kunst im öffentlichen Raum. Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Finanzen, betonte die besondere Verbindung: “Öffentliche Verkehrsmittel und Kunst teilen eine Aufgabe: Sie bewegen die Menschen, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise.”
Für die Wiener Linien ist die Arbeit ein weiterer Meilenstein der Tradition, Kunst in den Alltag zu integrieren. “Die Station Schottentor, als pulsierender Knotenpunkt der Stadt, bietet den idealen Rahmen, um Mobilität, Kultur, Innovation und Inspiration zu vereinen”, erklärte Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien.
Eine Pionierleistung der Kunst
Hofstetter Kurt, der zu den österreichischen Pionieren der Computerkunst zählt, ist stolz auf die Rückkehr seines Werks. Seine Arbeit ist ein Beispiel für die Verbindung von Technologie und Kunst, die die Betrachtenden nicht nur visuell, sondern auch konzeptionell anspricht und fordert. Bereits mit “Planet der Pendler” in der Station Landstraße schuf er 1993 etwas, das heute noch beeindruckt. “Ein Augenblick Zeit” hingegen besticht durch seine Dynamik und Interaktivität, die es auch nach Jahrzehnten noch relevant machen.
Eine lebendige Tradition
Seit den 1980er-Jahren bereichern Werke von nationalen und internationalen Künstlern die U-Bahn-Stationen Wiens. Sie sind nicht nur gestalterische Elemente, sondern auch kulturelle Statements.