Enttäuschung in Teilen der FPÖ, aber für die blaue Basis ist Kickl der “Held, der die ÖVP vorführte”.
Wechselbad der Gefühle. Für einige in der FPÖ – sie hatten sich schon in Ministerien einziehen sehen oder mit direktem Draht zu einem Bundeskanzler verortet – ist die Enttäuschung groß.
Herbert Kickl selbst habe am Mittwochabend – nachdem er die Entscheidung getroffen habe, den Regierungsbildungsauftrag zurückzulegen – „erleichtert gewirkt“, berichten Blaue.
In der freiheitlichen Basis wiederum gilt er – derzeit – als „absoluter Held, der es der ÖVP gezeigt“ habe und „nicht alte Fehler wiederholt“ habe.
Durchaus strittige Situation in der FPÖ
„Geschlossen“. Vordergründig ist die gesamte FPÖ derzeit geschlossen – also auch jene Blaue in Wien, Oberösterreich oder Graz, die Kickl und dessen Kurs durchaus semikritisch sehen.
Im Hintergrund würde es aber „bereits Debatten geben, ob es wirklich klug war, jemanden wie Reinhard Teufel so eng in die Verhandlungen zu involvieren“, wie es manche Freiheitliche sagen. Teufel ist freilich Kickls engster Vertrauter, und ein übliches Spiel in der Politik ist, die Vertrauten zu kritisieren, wenn man die Chefs meint.
Noch kann es sich keiner leisten, Kickl – er hat immerhin die Nationalratswahl für die FPÖ gewonnen – offiziell zu kritisieren. „Aber vielen von uns dämmert, dass wir mit seinem Kurs zwar vielleicht weiter Wahlen gewinnen könnten, aber nicht mehr mitregieren können.“ Na dann.