Die WHO spricht sich vehement für neue Strategien zur Bekämpfung gefährlicher Infektionskrankheiten aus.
Weltweit gibt es rund 320.000 Viren- und 5.000 Bakterienarten, die für Menschen gesundheitsgefährdend sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun erstmals eine Liste mit den weltweit gefährlichsten Erregern veröffentlicht. Diese umfasst 17 Viren und Bakterien, die aufgrund ihrer Risiken, Resistenzen und der möglichen Folgen für die Gesundheit und Gesellschaft dringend bekämpft werden müssen. Zu den zentralen Kriterien für die Auswahl gehörten unter anderem hohe Todeszahlen, die Schwere der Folgeschäden, Antibiotika-Resistenzen sowie wirtschaftliche Auswirkungen. Viele dieser Erreger führen zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, während einige jährlich Millionen von Menschenleben fordern.
Die WHO unterteilt die Erreger in drei Kategorien. In der ersten Gruppe befinden sich Krankheitserreger wie Klebsiella pneumoniae, HIV-1 und das Hepatitis-C-Virus. Diese benötigen dringend einen Impfstoff. In der zweiten Gruppe finden sich Krankheiten wie Malaria, Noroviren oder das Influenza-Virus, für die bestehende Impfstoffe weiterentwickelt werden müssen. Schließlich gibt es eine dritte Gruppe mit Erregern wie das RSV-Virus, Mycobacterium tuberculosis, Streptokokken und das Dengue-Virus, bei denen die Impfstoffe bereits entwickelt, aber noch nicht zugelassen sind.
Laut WHO ist es entscheidend, dass Impfstrategien nicht nur von finanziellen Überlegungen, sondern vor allem von der Zahl der geretteten Leben in gefährdeten Regionen abhängen. Die veröffentlichte Liste basiert auf einer umfangreichen Studie, die regionale Fachkenntnisse berücksichtigt und nicht nur die Verbreitung von Erregern, sondern auch die Auswirkungen auf die Gesellschaft und Familiengefüge einbezieht. Sie dient als Orientierung, um konkrete Ziele zur Bekämpfung der gefährlichen Erreger zu setzen.