Federica Brignone hat mit ihrem Sieg im Super-G von La Thuile die große Kristallkugel so gut wie sicher. Die Italienerin setzte sich in einem extrem knappen Rennen durch und baute ihren Vorsprung im Gesamtweltcup aus. Beste Österreicherin wurde Ariane Rädler als Siebente.
Brignone gewann am Freitag den zweiten Super-G von La Thuile und steht damit vor ihrem zweiten Gesamtweltcup-Titel. Vier Rennen vor Saisonende führt die Italienerin mit 382 Punkten Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami.
Enges Rennen an der Spitze
Das Rennen wurde auf verkürzter Strecke ausgetragen, da die Bedingungen im oberen Teil erneut keine reguläre Fahrt zuließen. Entsprechend gering waren die Abstände an der Spitze: Brignone setzte sich mit nur 0,01 Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegin Sofia Goggia durch. Rang drei belegte die Französin Romane Miradoli, die nur 0,05 Sekunden auf die Siegerin verlor.
ÖSV-Läuferinnen solide unterwegs
Ariane Rädler war als Siebente erneut die beste Österreicherin. Sie verbesserte sich damit im Vergleich zum ersten Super-G um einen Rang. „Ich wollte wie gestern mit Vollgas Ski fahren. Im Mittelteil hatte ich das Gefühl, dass es eng wird, daher war ich etwas überrascht im Ziel“, sagte Rädler. Conny Hütter, die am Donnerstag nach einem Fahrfehler gestürzt war, belegte diesmal Platz 15. „Nach gestern war es vom Kopf her ein bisschen schwierig. Körperlich habe ich es auch gespürt“, erklärte sie.
Gut-Behramis Chancen schwinden
Lara Gut-Behrami landete ex aequo mit Landsfrau Corinne Suter auf Rang vier (+0,35 Sek.). Damit erlitt sie einen Rückschlag im Kampf um den Gesamtweltcup. Ohne ein Interview zu geben, verließ sie den Zielraum. Mathematisch hätte sie noch Chancen auf die große Kristallkugel, doch dazu müsste sie alle vier verbleibenden Rennen in Sun Valley gewinnen, während Brignone insgesamt weniger als 18 Punkte holt. Ein Szenario, das äußerst unwahrscheinlich erscheint. Im Super-G-Weltcup liegt Gut-Behrami allerdings nur fünf Punkte hinter Brignone, sodass dort die Entscheidung erst beim Weltcup-Finale am 23. März fällt.
„Es ist unglaublich“ – Brignone überglücklich
Brignone sicherte sich mit ihrem Sieg bereits den 13. Podestplatz der Saison. Im ORF-Interview zeigte sie sich überwältigt: „Ich kann meine Emotionen gar nicht beschreiben. Ich wollte das so sehr für die vielen Leute hier, es ist so verrückt, etwas ganz Großes. Das hier daheim zu schaffen, macht es noch besonderer. Ich wollte das nach 2020 unbedingt noch einmal schaffen, und ich habe alles versucht. Es war mein Traum, seit ich ein Kind war.“
Goggia mit knappem Rückstand zufrieden
Sofia Goggia musste sich mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand geschlagen geben. Dennoch zeigte sie sich im ORF-Interview zufrieden: „Ich bin sehr glücklich, ich habe mich in den letzten Wochen körperlich verbessert. Eine Hundertstel ist nichts, mal hat man sie auf seiner Seite, mal nicht. Aber das ist die Heimat von Federica, ich schaue, dass ich dann in Cortina wieder vorne bin.“
Nächste Station: Sun Valley
Das nächste Rennen für die Speed-Damen findet am 22. März statt. Dann steht in Sun Valley eine Abfahrt auf dem Programm. Tags darauf folgt der entscheidende Super-G um die kleine Kristallkugel.