Herbert Kickls Partei liegt trotz seines Scheiterns im Koalitionspoker schon bei 35 %.
Knalleffekt. Seit Donnerstag steht die neue Ampelregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS – die Einigung hatte sich ja schon länger angekündigt. Und trotzdem können die angehenden Regierungsparteien – die ÖVP ist das ja bereits seit 38 Jahren – nicht wirklich davon profitieren. Das zeigt die aktuelle Lazarsfeld-Umfrage für oe24, die die Entwicklungen am Anfang der Woche berücksichtigt (2.000 Online-Interviews vom 17. bis 25. 2., maximale Schwankungsbreite 2,2 %).
Gescheitert – aber vorn
Es führt hingegen eine Partei, deren Obmann mit der Bildung einer Regierung gescheitert ist: die FPÖ. Obwohl Herbert Kickl seine „Volkskanzler“-Pläne vorerst begraben musste, kann seine FPÖ noch um einen Punkt zulegen, kommt aktuell auf 35 %. Lediglich bei der Frage einer (fiktiven) direkten Kanzlerwahl muss Kickl einen Verlust hinnehmen: Hätten vor einer Woche noch 29 % Kickl zum Kanzler gewählt, so sind es diesmal 27 %, Platz 1 ist dem FPÖ-Obmann allerdings auch hier sicher.
Schwache Ampel
Die Ampelparteien „g’frettn“ sich indessen weiter ab – ohne große Gewinne: Ja, die ÖVP kann einen Prozentpunkt zulegen – mit 19 % bleibt man allerdings weiter unter der
20-%-Marke.
Stocker ist nur Vierter
Und auch der angehende nächste Bundeskanzler – ÖVP-Obmann Christian Stocker – weiß bei der Kanzlerfrage noch nicht wirklich zu überzeugen. Mit nur 10 % liegt er nur auf dem vierten Platz. Er muss hoffen, dass sich das mit seinem Amtsantritt am Ballhausplatz ändert. Die SPÖ verliert im Vergleich zur vergangenen Woche auch noch an Boden: 21 % sind zwar Platz 2 – allerdings liegen die Roten sage und schreibe 14 Prozentpunkte hinter den Freiheitlichen.
SPÖ-Chef Andreas Babler kommt in der Kanzlerfrage auf nur 11 %. Damit ist Babler gerade einmal so stark wie die NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger, die bei der Kanzlerfrage ebenfalls auf 11 % kommt, wie übrigens die pinke Partei selbst. Die NEOS sind damit die einzige Ampelpartei, die in der Umfrage über ihrem Wahlergebnis liegt. Auch die Grünen können nicht vom Ampel-Stolperstart profitieren: Sie verlieren einen Punkt und kommen aktuell nur auf 9 %, die KPÖ wäre nicht im Parlament.