Bereits am Mittwoch soll in der konstituierenden Sitzung des steirischen Landtags die neue Landesregierung gewählt werden. Doch ausgerechnet bei der Personalie Drexler steht noch ein großes Fragezeichen.
Inhaltlich sind sich FPÖ und ÖVP in der Steiermark schon weitgehend einig. Auch erste Maßnahmen und Leuchtturmprojekte – etwa ein Pflicht-Vorschuljahr für Kinder, die kein Deutsch können – wurden bereits angekündigt. Einzig beim Personal dürfte es noch spießen. Nicht aber zwischen den verhandelnden Parteien, sondern vor allem innerhalb der steirischen Volkspartei.
Völlig unklar ist derzeit noch, ob ÖVP-Landeschef Christopher Drexler der neuen Landesregierung angehören wird. Drexler selbst will dem Vernehmen nach unbedingt weiterregieren, doch in der Partei gibt es eine breite Front gegen ihn. Alle Bezirksparteien wollen Drexler bereits im morgigen Parteivorstand loswerden.
Vier Posten für FPÖ, vier für ÖVP
Drexler hingegen kämpft ums Überleben und soll in letzter Sekunde sogar noch einen kleinen Verhandlungssieg eingefahren haben. Ursprünglich wollte der künftige FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek ja einen Posten in der neuen Landesregierung einsparen. Die Blauen hätten vier besetzt, die ÖVP drei. Für die Volkspartei also ein schmerzlicher Verlust, bekleidete man doch bisher fünf Posten. Drexler dürfte es nun allerdings gelungen sein, Kunasek doch für acht Regierungsämter zu begeistern und das mit “50:50”. Also vier Posten für die FPÖ und vier für die ÖVP.
Sollte sich Drexler in der ÖVP halten, würde Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl wohl in die Grazer ÖVP ausgelagert. Falls Drexler gestürzt werden sollte, dürften Kornhäusl, Agrar-Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und ein neuer Name die Posten besetzen.
Spätestens nach dem morgigen Parteivorstand sollte allerdings Klarheit herrschen. Immerhin soll bereits am Dienstag die neue Landesregierung offiziell vorgestellt werden.