Das Aus von Christoph Pelczar sorgt auch bei der Erzdiözese Wien für Verwunderung.
“Rapid ist eine Religion”, stellte schon Goleador Hans Krankl fest. Die Verbindung zur Kirche spiegelt sich auch im Beinamen “Fußball-Gott” für Rekordspieler Steffen Hofmann oder in der Stadion-Bezeichnung “Sankt Hanappi” wider. Doch nun scheint der Draht nach “ganz oben” nicht mehr einwandfrei zu funktionieren.
Reißleine nach Cup-Sieg von Stripfing
Grund: Wie oe24 bereits berichtete legte Christoph Pelczar am Dienstag sein Amt als Rapid-Pfarrer nieder. Die offenen Anfeindungen von Teilen des grün-weißen Anhangs waren dem fußballbegeisterten Geistlichen zu viel, er zog die Reißleine. Noch in der letzten Woche jubelte er in seiner Funktion als Stripfing-Obmann öffentlich über den sensationellen Cup-Triumph gegen “seine” Rapidler.
Pelczar: “Gehe mit Gott”
Die Folgen waren für Pelczar wohl nicht absehbar: Auf Transparenten forderten Fans seinen Rücktritt. “Das war für mich der Moment, wo ich gesehen hab, ich muss Konsequenzen ziehen”, sagte er im ORF-Interview. Unmittelbar danach verabschiedete sich Pelczar mit diesem Instagram-Post: “Danke Rapid-Familie für viele unvergessliche Jahre. Nun gehe ich mit Gott.”
Kirche hofft auf Versöhnung
Rapid braucht nun einen neuen Pfarrer, dieser wird von der Erzdiözese Wien gestellt. Auf oe24-Anfrage reagiert man seitens der Kirche so über den aktuellen Stand der Dinge: “Wir bedauern, dass es zu so heftigen Fan-Reaktionen gegen Christoph Pelczar gekommen ist und halten das für eine gute Gelegenheit für die Verantwortlichen, das Thema Fan-Kultur im österreichischen Fußball ernsthaft in den Fokus zu nehmen. Am schönsten wäre eine Versöhnung zwischen Rapid und ihrem Seelsorger, der den Verein durch 15 Jahre mit großer Begeisterung unterstützt hat. Wenn nicht, wird es eine Lösung geben, damit die Seelsorge in und rund um den Andachtsraum im Allianzstadion weitergeht”.