US-Präsident Donald Trump hat zum St. Patrick’s Day den umstrittenen irischen Kampfsportler Conor McGregor im Weißen Haus empfangen. Der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer traf Trump, dessen nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und sprach vor Reportern im Presseraum der Regierungszentrale. Der St. Patrick’s Day ist ein Feiertag zu Ehren des irischen Schutzpatrons Sankt Patrick. Irische Auswanderer brachten die Feiern zu Ehren ihres Nationalheiligen in die USA.
Anlässlich des Feiertages hatte Trump vergangene Woche im Voraus Irlands Regierungschef Micheál Martin im Weißen Haus empfangen. Mit seinem Gast am St. Patrick’s Day setzte der Kampfsport-Fan Trump nun einen umstrittenen Akzent – die irische Regierung distanzierte sich von McGregor.
Zwei Männer mit Parallelen
Der irische Mixed-Martial-Arts-Kämpfer gilt als großer Star der Szene, sein jüngster Kampf liegt aber schon etwas zurück. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Dublin in einem Zivilprozess entschieden, dass der Kampfsportler rund 250.000 Euro Schadenersatz an eine Frau zahlen muss, die ihm Vergewaltigung vorwirft. Die Klägerin beschuldigte McGregor, sie im Dezember 2018 in einem Hotelzimmer vergewaltigt und misshandelt zu haben. McGregor sagte damals aus, der Sex sei einvernehmlich gewesen, und kündigte an, in Berufung zu gehen.
Auch Trump war vor seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus in einem Zivilprozess wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Schadenersatzzahlung verurteilt worden. Eine New Yorker Geschworenenjury sah es als erwiesen an, dass Trump die US-Autorin E. Jean Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Trump stritt die Vorwürfe ebenfalls ab und reichte einen Berufungsantrag ein.
Irlands Regierung geht auf Distanz
Bei seinem Besuch in Washington kritisierte McGregor die irische Regierung für deren Migrationspolitik. Irland stehe an der Schwelle, womöglich “sein Irischsein” zu verlieren, sagte er. Der irische Regierungschef Micheál Martin entgegnete auf X, die Bemerkungen seien falsch und entsprächen nicht dem Geist des St. Patrick’s Day, an dem es weltweit etwa um Gemeinschaft, Menschlichkeit, Freundschaft gehe.
“Präsident Trump kann zu sich nach Hause einladen, wen er will, und er hat das Recht zu tun, was er möchte, wenn er jemanden ins Weiße Haus einlädt”, erklärte auch Vizeregierungschef Simon Harris. “Aber lassen Sie es mich deutlich sagen: Conor McGregor ist nicht in den USA, um Irland oder das irische Volk zu repräsentieren.”