Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung der indischen Forscherin Eshita Banerjee hat ein riesiges Filament des sogenannten „kosmischen Netzes“ entdeckt.
Diese Struktur ist eine Art Brücke aus Gas und Materie, die sich über 850.000 Lichtjahre erstreckt und bereits vor 11,7 Milliarden Jahren existierte. Die Entdeckung gelang mit dem Very Large Telescope (VLT) in Chile, das von der Europäischen Südsternwarte (ESO) betrieben wird.
Indische Astronomen entdecken gigantisches kosmisches Netz aus der Frühzeit des Universums
Das Universum besteht nicht nur aus einzelnen Galaxien, sondern aus einem riesigen Netzwerk aus Gas und dunkler Materie, das Galaxien miteinander verbindet – das sogenannte „kosmische Netz“. Diese unsichtbaren Brücken versorgen Galaxien mit Gas, das für die Entstehung neuer Sterne notwendig ist. Allerdings sind diese Strukturen extrem schwer zu beobachten, weil sie unglaublich dünn und lichtschwach sind.
So konnte das Netz sichtbar gemacht werden
Um die filigrane Struktur sichtbar zu machen, richteten die Forscher ihr Teleskop auf einen besonders hellen Himmelskörper – einen sogenannten Quasar. Das ist eine extrem leuchtstarke Galaxie mit einem aktiven Schwarzen Loch in der Mitte. Das Licht dieses Quasars durchquerte das Gas des kosmischen Netzes, wodurch die Forscher Rückschlüsse auf dessen Existenz ziehen konnten.
Zusätzlich zeigte sich, dass das gefundene Filament sehr ursprünglich ist: Die Gaswolken enthalten kaum schwere Elemente, was bedeutet, dass sie noch fast unverändert aus der Anfangszeit des Universums stammen. „Normalerweise sehen wir solche Nebel nur in der Nähe von extrem leuchtstarken Quasaren. Doch diesmal haben wir sie ohne einen solchen gefunden – das macht diese Entdeckung so besonders“, sagt Mitautor Sowgat Muzahid. Die Forschungsergebnisse wurden am 29. Januar in der renommierten Fachzeitschrift Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.