Nach Berlin & Co. lebt und werkt Austro-Star-Designer Claus Tyler nun in Salzburg in einem – wie kann es anders sein – stylischen Atelier, das zugleich Schauraum ist.   

Zu Hause ist Claus Tyler in der Modewelt – und damit an vielen verschiedenen Orten. Nachdem der österreichische Top-Designer lange Zeit in Deutschland verbracht hat, ist er nach Österreich zurückgekehrt – der Liebe wegen zog der 39-Jährige nun nach Salzburg, wo er in einem wunderschönen Atelier inmitten der Altstadt wohnt und arbeitet.

Wohnen wie ein (S)tyler

Eine Trennung dieser beiden Lebensbereiche ist für Tyler ohnehin nicht möglich, wie er beim LIVE&SYLE-Besuch verrät: „Ich arbeite eigentlich immer, außer wenn ich schlafe.“ Und genau das spiegelt auch das Dachgeschoß, das er Ende letzten Jahres bezog, wider. An den Wänden stehen Kleiderstangen, an denen Claus Tylers neueste Kollektion drapiert ist und den Räumlichkeiten so viel Flair verleiht wie anderswo Bilderwände. Kleiderpuppen stehen stylisch in den Ecken und lassen erahnen, wie der Modeschöpfer der nächsten Saison einen glamourösen Anstrich verpasst.

Und auch die unter dem Stiegenaufgang gelagerten Musterstoff-Rollen wirken hier wie coole Wohnaccessoires, die ganz gezielt als Farbtupfer in der hellen Wohnung eingesetzt wurden. „Das freut mich“, lacht Claus Tyler, „aber all das brauche ich hier tatsächlich, um zu arbeiten.“ Denn in dem Atelier trifft sich der Designer auch mit sämtlichen Chefeinkäufer:innen seiner Vertriebspartner aus dem DACH-Raum, wo Tylers Kreationen beliebt sind.

Claus Tyler setzt auf Tradition und Qualität 

Der Standort Salzburg eignet sich übrigens auch als perfekter Ausgangspunkt für Tylers Reisen zu seinen Produktionsstätten, denn: „Wir produzieren ausschließlich in Europa“, hält er fest und zeigt uns die traumhaften Stickereien an seinen Kleidern, die etwa in Vorarlberger Traditionsunternehmen, die auch für Chanel & Co. sticken, gefertigt werden. Stichwort: Tradition und Qualität: Diese hält Claus Tyler auch in Sachen Wohnen hoch.

Die wenigen, aber wunderschönen Möbel, die der Designer mitgebracht hat, „können allesamt Geschichten erzählen“, so Tyler, der prachtvolle Stücke wie den Karambolagetisch aus den 1870er-Jahren ersteigert oder auf seinen Reisen durch die Welt gefunden hat. Wie etwa ein Jugendstil-Buffet aus 1921, in dem der leidenschaftliche Gastgeber altes Porzellan und Gläser verwahrt. „Diese Stücke begleiten mich bereits seit vielen Jahren und sind für mich wie ein Fenster in die Vergangenheit.“ Ein solches öffnet Tyler auch, wenn er eine Platte aus seiner legendären Sammlung auf dem alten Grammophon abspielt und damit eine ganz eigene Stimmung in seinem Atelier schafft.

Zukunft als Interior-Designer?

Der stete Blick nach vorne ist es jedoch, der den Modeschöpfer in seiner Arbeit inspiriert. „Auch wenn ich alte Möbel und Musik liebe, in der Mode bin ich kein Nostalgiker – diese muss sich immer weiterentwickeln.“ Eine ganz besondere Rolle in Tylers Werken spielen Farben aus der Natur. „Ich liebe Pflanzen, das Meer und die Farbspiele, die die Natur bietet.“ Und Claus Tyler liebt Licht – und deshalb auch die Dachgeschoßwohnung in der Salzburger Altstadt, die dank großer Fensterfronten außergewöhnlich hell ist. Ob er sich auch gerne mal als Interior-Designer versuchen würde? „Tatsächlich habe ich schon einmal Vorhänge und Pölster für jemanden entworfen. Und es hat Spaß gemacht“, so Tyler. „Also alles ist möglich…“

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