Der US-Präsident ist bereit für Gespräche, wenn ihm etwas „Phänomenales“ angeboten wird.
„20 Prozent Zölle für die EU, die uns schlecht behandelt“, verkündete am Mittwoch US-Präsident Trump den Zollhammer für die EU – und damit auch für Österreich. Skurril: Dabei hielt er eine große Tabelle hoch, die „reziproke Zölle“ für fast die ganze Welt zeigte (inklusive einer Pinguin-Insel). Interessant: Russland steht nicht darauf.
Nur 24 Stunden später signalisierte Trump nun Gesprächsbereitschaft. Der US-Präsident schloss nicht aus, Zölle für einzelne Länder auszusetzen oder zumindest zu mindern. „Es kommt darauf an“, sagte Trump in der Air Force One zu Journalisten. Er sei zu Verhandlungen bereit, wenn Länder etwas „Phänomenales“ anbieten würden.
Bereit für Deal
Als Beispiel nannte Trump China. Er stellt Peking einen Zollnachlass in Aussicht, falls die dortige Regierung grünes Licht für den Verkauf des Kurzvideodienstes TikTok gibt. Er würde ein derartiges Geschäft in Betracht ziehen, sagte der Präsident am Donnerstag vor Journalisten an Bord der Air Force One. Nach seinen Worten ist ein Verkauf von TikTok in greifbare Nähe gerückt, mehrere Investoren seien daran beteiligt. Eine Stellungnahme von TikTok lag zunächst nicht vor.
Zuvor hatte US-Vizepräsident JD Vance angekündigt, die Entscheidung über den Zwangsverkauf von TikTok an einen amerikanischen Bieter solle noch vor dem Wochenende fallen. „Die Entscheidung wird vor der Frist bekanntgegeben“, sagte Vance am Donnerstag Fox News. Man sei auf einem guten Weg. Trump werde die endgültige Entscheidung verkünden.
Mit seinem Gesprächsangebot widerspricht Trump seinen eigenen Mitarbeitern im Weißen Haus. US-Handelsberater Peter Navarro hatte noch am Donnerstag erklärt, die Zölle seien „keine Verhandlungssache“.