Während das mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) bisher nicht gelungen ist, sind die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) und die Zahnärztekammer zu einer Einigung über Amalgamersatzfüllungen gekommen. 

Ab 1. Jänner 2025 werden statt dem ab dann verbotenen Amalgam die Füllungsmaterialien Glasionomerzemente und Alkasite zur Kassenleistung.

   Die Verhandlungen seien “lang und intensiv” gewesen, hieß es in einer Aussendung der Zahnärztekammer am Freitag. Die Höhe der Tarife orientiere sich nun am bisherigen Amalgamersatz-Tarif für Schwangere, stillende Mütter und Kinder bis 15 Jahre. Komposit im Seitzahnbereich bleibe eine Privatleistung, hieß es. Im Laufe des kommenden Jahres soll es zwischen BVAEB und der Zahnärztekammer (ÖZÄK) außerdem Gespräche über eine Überarbeitung und Modernisierung der bestehenden Honorarordnung geben – mit besonderem Augenmerk auf Wurzelbehandlung, Mundhygiene, Beratung und Zahnersatzreparaturen.

Zahnärztekammer: Mögliche “Blaupause” für andere Kassen

   In ihrer Aussendung appelliert die Zahnärztekammer an die ÖGK und die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS): Die Einigung könne auch “eine Blaupause für die anderen Krankenversicherungsträger sein”. Für die normalen Füllungen im Seitzahnbereich ist laut der Kammer für deren Versicherte ausschließlich Steinzement Vertragsinhalt, Glasionomerzement nur für Schwangere, stillende Mütter und Kinder bis 15 Jahre eine Kassenleistung. Alle anderen Materialien sind Privatleistungen. Die ÖZÄK stehe für Gespräche jedenfalls “jederzeit bereit”.

20 % plus reichte den Ärzten nicht

Die ÖGK ist mit der ÖZÄK bisher zu keiner Einigung gelangt. Die Kasse wäre bereit gewesen, 20 Prozent mehr als bisher für amalgamfreie Füllungen zu zahlen, wobei sie das relativ neue, in Kassenambulatorien erprobte weiße Material Alkasit forciert. Die Zahnärztekammer hingegen wollte nur den materialtechnisch unterlegenen Glasionomerzement als für die Patienten gratis akzeptieren, alles andere soll aus Sicht der Standesvertretung Privatleistung sein. ÖGK-Obmann Andreas Huss hatte sich Anfang Dezember verärgert gezeigt und angekündigt, Zahnärzten an der Kammer vorbei Einzelverträge anzubieten

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