Nach dem schrecklichen Amoklauf an einer Grazer Schule werden erneut Stimmen für eine Altersbeschränkung in sozialen Medien laut. Auch in der Regierung zeigt man sich nicht abgeneigt. 

Die Rufe nach einer Altersbeschränkung für soziale Medien werden nach dem schrecklichen Amoklauf in einer Grazer Schule wieder lauter. Auch in anderen EU-Ländern wird die Idee diskutiert. Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte etwa unlängst – nach einem Schulattentat – ein EU-weites Verbot sozialer Medien für unter 15-Jährige.

Wo die Altersgrenze hierzulande liegen könnte – also etwa ab 14, 15 oder ab 16 Jahren – ist noch unklar. In der Regierung zeigt man sich jedenfalls nicht abgeneigt von einer Beschränkung. Im oe24.TV-Interview erklärte Nachrichtendienst-Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) darauf angesprochen: „Früher war es so, dass man davon ausgehen konnte, dass Kinderzimmer so ziemlich der sicherste Ort in einer Wohnung waren. Inzwischen sind sie es nicht mehr und Kinder und Jugendliche werden mit Dingen konfrontiert, die wir uns gar nicht vorstellen können und davor müssen sie geschützt werden in Zukunft“.  

„Man muss auch an das Wirken von sozialen Plattformen im Internet denken“ 

Denn: Es brauche nicht nur Gesetzesänderungen bei den Waffen. „Man muss das weiter denken. Man muss auch an das Wirken von sozialen Plattformen im Internet denken, an Radikalisierung, die vor allem online passiert“, so Leichtfried. 

Auch aus den Reihen der Grünen gibt es – bereits länger – diese Forderung. Familiensprecherin Barbara Neßler setzte sich schon öfter für ein Mindestalter von 16 Jahren für soziale Medien aus. Was offline nie erlaubt wäre – ist online Alltag. Mädchen, die ihren Körper hassen. Burschen, die in toxische Männerbilder abrutschen. Jugendliche, konfrontiert mit Hass, Krieg und Gewalt. Plattformen verdienen Milliarden – aber schützen niemanden“, schrieb sie erst vor zwei Wochen auf ihrem Instagram-Kanal.

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