Bundeswettbewerbsbehörde sagt den Standorten sei “kein operatives Geschäft betreffend den Möbelhandel mehr zuzuordnen”. Die übernommene Filialen standen seit Mitte 2023 leer.

Die Supernova-Gruppe um Frank Albert hat im Herbst 2024 elf ehemalige Kika/Leiner-Standorte an die SAR Leasing GmbH der XXXLutz-Gruppe verkauft. Die übernommenen Filialen stehen seit Mitte 2023 leer. Im Raum stand laut Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ein möglicher Verstoß gegen das Durchführungsverbot eines Zusammenschlusses. Die Ermittlungen wurden nun eingestellt, teilte die BWB am Dienstag mit.

Erwerb “nicht anmeldebedürftig” 

“Die Ermittlungen ergaben, dass weder die gesetzlich vorgeschriebenen Umsatzschwellen überschritten wurden, noch den Transaktionsgegenständen im Erwerbszeitpunkt der Charakter eines wesentlichen Unternehmensteils zukam”, erklärten die Wettbewerbshüter. Den Standorten sei “kein operatives Geschäft betreffend den Möbelhandel mehr zuzuordnen”. Die Erhebungen würden lediglich den nicht anmeldepflichtigen Erwerb von Immobilien belegen. Somit sei der Erwerb “nicht anmeldebedürftig”, hieß es von der Behörde.

Kika/Leiner schloss Mitte 2023 insgesamt 23 von 40 Standorten 

Im Rahmen des ersten Insolvenzverfahrens schloss Kika/Leiner Ende Juli 2023 insgesamt 23 von 40 Standorten. Eine Gesellschaft von XXXLutz sichert sich mit dem Deal im Herbst 2024 weitere Immobilien in Österreich. “Das hat nichts mit den aktiven Standorten von Kika/Leiner zu tun, sondern es geht um bereits vor eineinhalb Jahren geschlossene, die in einem Immobilienpaket erworben wurden”, sagte XXXLutz-Manager Thomas Saliger dem “Kurier” im November 2024. Für XXXLutz sei das grundsätzlich ein Immobilieninvestment. Nach dem Konkurs der Möbelkette wurden Ende Jänner 2025 die restlichen Filialen zugesperrt. Die Kika/Leiner-Immobilien sind nur für Möbelhandel oder einen Bau- oder Gartenmarkt gewidmet.

Nach dem Kartellgesetz können Transaktionen einen Zusammenschluss begründen und bei der BWB anmeldebedürftig sein, wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Umsatzschwellen erreicht werden. Eine Anmeldung der beschriebenen Erwerbsvorgänge zwischen Supernova und XXXLutz sei jedoch nicht eingebracht worden, hieß es von der BWB. Die Wettbewerbshüter prüften einen möglichen Verstoß gegen die Anmeldevorschriften und stellten Auskunftsverlangen an den Kika/Leiner-Immobilieneigentümer Supernova und XXXLutz, die “fristgerecht und umfänglich” beantwortet wurden.

Der Konkurs von Kika/Leiner wird zu einer höheren Marktkonzentration im österreichischen Möbelhandel führen und könnte raschere Möbel-Preiserhöhungen bringen. Die Ende Jänner geschlossene Möbelkette hat im Vorjahr noch 300 Mio. Euro Umsatz gemacht. “Das sind sechs Prozent Marktanteil”, sagte Branchenexperte Andreas Kreutzer Anfang Februar gegenüber “Ö1”. Nach dem Marktaustritt der Möbelkette werde sich der Umsatz “relativ proportional auf alle anderen übrig gebliebenen Mitbewerber verteilen”. XXXLutz deckt laut Branchenbeobachtern zuletzt 35 Prozent des Marktes ab, gefolgt von Ikea mit rund 20 Prozent und dem Fachhandel mit 12 Prozent. Die Dominanz der Lutz-Gruppe, zu der auch Möbelix und Mömax gehört, werde weiter wachsen in Richtung 40 Prozent, sagte der Vertreter der Möbelfachhändler, Christian Wimmer, gegenüber “Ö1”. “Dadurch, dass jetzt der Wettbewerb gerade in der Großfläche schon sehr, sehr schwach ist, könnte es schon sein, dass sich die Preise für Möbel in den nächsten Jahren etwas rascher erhöhen, als das in der Vergangenheit der Fall war”, erwartet Kreutzer.

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