Offenbar nähern sich hungrige Wölfe ganz langsam Ballungsräumen. Die letzten Risse passierten vor den Toren Wiens.
Vor rund zwei Wochen fanden sich am Ortsrand von Kaltenleutgeben (Bez. Mödling) fünf tote Schafe. Die Meldung der Gemeinde verbreitete sich per Social Media und beunruhigte. Mit Recht wie sich nun zeigt.
Bürgermeisterin überrascht
Die fünf Tiere wurden von einem Wolf gerissen, wie jetzt bestätigt wurde. Bürgermeisterin Bernadette Geiregger (ÖVP) zeigte sich gegenüber dem ORF überrascht: „Ich bin auch im Ausschuss der Regionen mit den Landeshauptleuten, und dort ist das gerade für Tirol und Salzburg ein sehr großes, wichtiges Thema und in Niederösterreich bisher eigentlich nur vereinzelt. Dass der Wolf jetzt wirklich schon direkt an die Wiener Stadtgrenze kommt, war in der Tat eine große Überraschung für mich.“
Infos bringen Ruhe
Die Stimmung im Ort sei aber trotz des Vorfalls noch relativ ruhig. „Es gab zwar auf Social Media ein paar Diskussionen darüber, ob jetzt so ein Wolf entnommen werden soll in Zukunft. Aber ich glaube, diese unterschiedlichen Stimmungen gibt es überall. Die Bürger sind jedenfalls informiert. Wir gehen derzeit von einem Einzelfall aus, darum nehmen es die meisten relativ gelassen“, so Geieregger. Man plane in nächster Zeit aber weitere Infoveranstaltungen mit Experten.
Keine Überraschung
Bereits 2018 riss ein Wolf in Mauerbach (Bez. St. Pölten) ein Schaf, dann kehrte wieder Ruhe ein. Von Kaltenleutgeben sind es nur mehr wenige Autominuten bis zur Stadtgrenze Wiens. Laut Experten sei es keine Überraschung, dass sich hier ein Wolf genähert habe. Mit zunehmender Wolfsdichte würden sich die Tiere auch immer näher an dichter besiedelte Gebiete heranwagen.
DNA-Proben
Weitere Aufschlüsse erwartet man sich nun von DNA-Proben, die von der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht werden. Ende der Woche erwartet man sich Infos darüber, ob der Wolf hierzulande bereits bekannt ist.