Die Großfahndung der Polizei nach Roland Drexler, der am Montag zwei Menschen im Mühlviertel erschossen haben soll, verlief bisher erfolgslos. Laut Obduktionsergebnis starben beide Männer durch Kopfschüsse. “Wir müssen davon ausgehen, dass der Gesuchte sehr, sehr gefährlich ist”, so Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger. 50 Personen stehen derzeit unter Polizeischutz. Als Tatmotiv werden jagdrechtliche Streitigkeiten angenommen.

Die Polizei geht davon aus, dass der Gesuchte aktuell zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich habe. Andere Waffen, die er legal besessen habe, seien sichergestellt worden, informierte Keplinger. Solange man den Mann nicht gefasst habe, “müssen wir davon ausgehen, dass er noch lebt”. 50 Personen aus seinem sozialen Umfeld – vor allem aus der Jägerschaft – gelten als besonders gefährdet, weshalb sie von der Polizei Personenschutz erhielten oder an einen sicheren Ort gebracht wurden. Und die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach habe “eine Art Jagdverbot” in der betroffenen Region erlassen, meinte der stellvertretende Landespolizeidirektor weiter.

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Amok-Jäger auf der Flucht: 50 Personen unter Polizeischutz

Drexler dürfte mit einem silbernen VW Caddy mit dem Kennzeichen RO-231 EL unterwegs sein. Bei Sichtung solle man unbedingt den Notruf wählen und nicht selber Kontakt mit ihm aufnehmen, warnte die Polizei. Zahlreiche mit Spezialausrüstung sowie gepanzerten Fahrzeugen ausgestattete Beamte, auch die Cobra, sind eingebunden. In Summe seien rund 250 Kräfte im Einsatz, stündlich finden in Altenfelden Besprechungen der aktuellen Lage statt, hieß es in der Pressekonferenz. Tschechische und deutsche Polizei wurden ebenfalls informiert.

Gefährliche Suche

Die Ermittler gehen aber davon aus, dass sich Drexler noch im Mühlviertel aufhält. „Es gibt eine gewisse Vermutung, dass sich der Täter doch irgendwo in dem Gebiet aufhalten dürfte, in dem in den letzten Stunden der polizeiliche Großeinsatz läuft“, so Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes.

Die Polizei untersucht weiterhin Häuser und Waldstücke. Darüber hinaus gebe es laut Mitterlehner Hinweise, dass der gesuchte Jäger weitere Unterkünfte und Hütten besitzt. Es werden von der Polizei auch größere Flächen unter die Lupe genommen. „Es ist halt schwierig, wenn unsere Polizeikräfte das alles unter höchster Vorsicht unternehmen müssen, mit entsprechender Schutzausrüstung, weil man nicht weiß, ob dieser Täter uns nicht doch irgendwo im Hintergrund auflauern könnte“, so Mitterlehner.

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