Eine Folge des Klimawandels sind lange Hitzeperioden und und weniger Niederschläge. Gleichzeitig erhöht sich der Wasserverbrauch, weil die Einwohnerzahl steigt. Auf den Trinkwasserverbrauch in Österreich hat das allerdings nur mäßige Auswirkungen. Der Verbrauch wird bis 2050 um fünf bis sieben Prozent auf jährlich 3,33 Milliarden Kubikmeter steigen. Laut Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat Österreich genug Wasserreserven, um den Bedarf zu decken.
Notfallszenario
Der Minister hat einen Trinkwassersicherungsplan mit mehreren Notfallszenarien präsentiert. Damit soll die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleist werden. „Sollte es zu Wasserengpässen kommen , möchte ich sicherstellen, das wir vorbereitet sind.“ Teil des Konzeptes sind mehr Geld für die Trinkwasserinfrastruktur und die Forschung sowie bessere Prognosen über die Wasserverfügbarkeit.
In Österreich wird kein Oberflächenwasser als Trinkwasser verwendet. 55 Prozent kommen aus Brunnen und die restlichen 45 Prozent aus Quellen. Ein Großteil der Einwohner von Wien werden über Hochquellenwasserleitungen versorgt. Brunnen werden vor allem in den ländlichen Regionen in Ostösterreich genutzt.
Der durchschnittliche Verbrauch pro Person und Tag beträgt 130 Liter. Wasserhahn, Dusche und Badewanne machen zusammen fast 50 Prozent aus. Durch die WC-Spülung rinnen etwa 25 Prozent vom Gesamtverbrauch.
Regionale Unterschiede
Allerdings gibt es bei der Trinkwasserversorgung große regionale Unterschiede. Laut dem Kärntner Landesrat Daniel Fellner werden in die langfristige Versorgung der Kärntner Bevölkerung 100 Millionen Euro investiert. Es kommt auch immer wieder vor, dass die Bevölkerung aufgefordert wird, Trinkwasser zu sparen. Also etwa auf das Autowaschen oder das Befüllen des Swimmingpools zu verzichten. Für Swimmingpools werden fünf Prozent des Gesamtbedarfs an Trinkwasser verbraucht.
Im Falle eines Trinkwassernotstandes entscheiden die Bezirksverwaltungsbehörden, wer auf einen Teil seiner bisherigen Wasserversorgung verzichten muss.
93 Prozent der Bevölkerung werden von kommunalen Wasserversorgern, Wasserverbänden oder Wassergenossenschaften beliefert. Nur sieben Prozent beziehen ihr Wasser von privaten Einzelversorgungsanlagen.
Den größten Wasserbedarf haben Industrie und Gewerbe. Die Landwirtschaft verbraucht vier Prozent. Allerdings werden zusätzliche Bewässerungsanlagen gebaut. Derzeit werden rund 115.000 Hektar an Agrarflächen künstlich bewässert. Laut Prognosen wird die Fläche in den kommenden Jahren auf 220.000 Hektar steigen. Von Trockenheit betroffen sind landwirtschaftliche Gebiete in Nordostösterreich. Das Marchfeld in Niederösterreich wird durch den Marchfeldkanal bewässert. Das Wasser dafür kommt aus der Donau.