Die Frauenvorsitzenden von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grüne wenden sich nun in einem offenen Brief an ATV.

Die umstrittene ATV-Doku “Das Geschäft mit der Liebe” ruft nun auch die Frauenvorsitzenden der Parlamentsparteien auf den Plan. Die FPÖ beteiligte sich nicht an der Initiative. 

Losgetreten wurde die Lawine von “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk, der die Doku via Bluesky scharf kritisierte. “Diese Serie läuft zur Prime-Time. Seit Jahren. Aber diese neue Staffel, die am 26. März ins Fernsehen kommt, ist nun der Kipp-Punkt. (…) Nur wenige Minuten reichen, um alles gesehen zu haben. Das ist keine Doku, das ist Zuhälter- und Vergewaltigungs-TV”, so Klenk.

Babler will sich an ATV-Geschäftsführung wenden 

Danach schaltete sich auch Medienminister Andreas Babler in die Causa ein: “Mir wurden Sendungsausschnitte aus dem Programm von ATV zugetragen, die sexualisierte Übergriffe verherrlichen. Dieses offene Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen hat weder medial im TV noch sonst irgendwo in unserer Gesellschaft etwas zu suchen.” Er werde sich daher an die ATV-Geschäftsführung wenden und den Inhalt der Sendung thematisieren. 

Am Sonntag äußerten dann auch die Frauenvorsitzenden von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grüne scharfe Kritik an der Serie: „‘Das Geschäft mit der Liebe‘ ist sexistisch, rassistisch und frauenverachtend. Frauen werden wie Waren behandelt, Gewalt, Übergriffe, Demütigungen und Besitzansprüche werden normalisiert.” Eine derartige “Verharmlosung von Gewalt und Misogynie” sei inakzeptabel, so die Frauenvorsitzenden via Aussendung. 

Frauenvorsitzende: “Damit muss Schluss sein” 

“Wir fordern den Sender ATV daher auf, seiner Verantwortung für eine freie und gleichberechtige demokratische Gesellschaft gerecht zu werden. Die Verharmlosung sexueller Gewalt gehört nicht dazu”, hieß es in der Aussendung weiter. Erst gestern sei die vierte Frau in diesem Jahr in Österreich Opfer eines Femizids geworden. „Die Gewaltspirale beginnt mit Demütigung und Herabwürdigung, sie endet in Gewalt und Übergriffen. Damit muss Schluss sein.“ Schlusssatz: “Wir alle tragen Verantwortung für ein respektvolles Miteinander”. 

Die Frauenvorsitzenden der Parteien sind: Eva-Maria Holzleitner (SPÖ-Frauen), Juliane Bogner-Strauß (ÖVP Frauen), Henrike Brandstötter (Frauensprecherin NEOS), Meri Disoski (Grüne Frauen).

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