Die wenigsten wissen es: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die meisten Fenster winterfest machen – das spart Heizkosten und erhöht den Wohnkomfort.

In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, nicht nur die Heizung, sondern auch die Fenster in einen “Wintermodus” zu schalten. Der Begriff “Wintermodus” kursiert oft im Internet, meint aber im Grunde nur eine Nachjustierung des Anpressdrucks. Zwar gibt es keinen offiziellen “Wintermodus”, doch ein korrekt eingestelltes Fenster hält im Winter die Kälte draußen und im Sommer die Hitze fern. Gerade in der kalten Jahreszeit fällt ein falscher Anpressdruck jedoch besonders unangenehm auf.  

Fenster einstellen: Wer ist zuständig?

Fenster korrekt einzustellen, erfordert oft Erfahrung und sollte idealerweise von Fachleuten durchgeführt werden. Für Mieter gilt: Fenster gehören zur Verantwortung des Vermieters. Wenn es zieht, die Fenster schief im Rahmen sitzen oder Dichtungen beschädigt sind, sollten Sie sich an den Vermieter wenden. Dieser ist verpflichtet, solche Mängel zu beheben.

In vielen Fällen handelt es sich jedoch um kleinere Probleme: Schwergängige oder zu leichtgängige Griffe, starke Zugluft oder eine auffällige Lärmdurchlässigkeit können Anzeichen für einen falsch eingestellten Anpressdruck sein.

So können Sie den Anpressdruck selbst überprüfen

Viele Fenster verfügen über kleine Rollzapfen am Fensterflügel, die sich ohne Werkzeug justieren lassen. Hier eine grobe Anleitung:

  1. Zapfenposition bestimmen: Die meisten Rollzapfen haben eine Nut, die die Position markiert.
  2. Anpressdruck einstellen:
  • Nut senkrecht zur Dichtung: höchster Anpressdruck
  • Nut 45 Grad zur Dichtung: hoher Anpressdruck
  • Nut parallel zum Rahmen: mittlerer Anpressdruck
  • Nut 45 Grad von der Dichtung weg: niedriger Anpressdruck
  • Nut senkrecht von der Dichtung weg: niedrigster Anpressdruck

3. Zapfen drehen: Ziehen Sie den Zapfen heraus, drehen Sie ihn in die gewünschte Position, und drücken Sie ihn wieder hinein.

4. Mehrere Zapfen überprüfen: Justieren Sie alle Zapfen am Fensterflügel gleichmäßig.
Nach der Einstellung sollten Sie prüfen, ob sich das Fenster leicht öffnen und schließen lässt und ob Außengeräusche reduziert wurden. 

Vorsicht: So vermeiden Sie Schäden

Das Justieren des Anpressdrucks ohne Werkzeug ist in der Regel unproblematisch. Allerdings sollten Sie darauf achten, den Fenstergriff nicht mit Gewalt zu schließen – das belastet die Mechanik und kann Schäden verursachen, für die Sie selbst haften.

Bei Fenstern, die Spezialwerkzeug wie Inbusschlüssel erfordern, ist Vorsicht geboten. Zu fest angezogene Zapfen können die Mechanik oder die Dichtungen beschädigen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen. 

Gute Dichtungen sind das A und O

Selbst ein optimal eingestellter Anpressdruck bringt wenig, wenn die Dichtungen der Fenster alt oder beschädigt sind. Wichtig: Fenster dürfen nicht zu dicht sein, da mangelnde Belüftung Schimmel begünstigt. Regelmäßiges Lüften ist daher essenziell, um ein gesundes Raumklima zu erhalten.

Mit der richtigen Pflege und Einstellung sorgen Sie selbst bei eisigen Außentemperaturen für ein angenehmes Wohnklima – und sparen zusätzlich Heizkosten.

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