Nach dem mit Jahresbeginn in Kraft getretenen Verbot von Amalgam als Zahnfüllungsmaterial versuchen die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Zahnärztekammer (ZÄK) am Donnerstag erneut, sich auf einen kassenfinanzierten Ersatz für die rund 7,6 Mio. Versicherten zu einigen. 

Bei der ÖGK gab man sich zuletzt optimistisch, hat es doch schon eine Einigung im Bereich der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) gegeben.

Die ÖGK forciert das relativ neue, in Kassenambulatorien erprobte weiße Material Alkasit und wäre bereit gewesen, 20 Prozent mehr als bisher für amalgam- und damit quecksilberfreie Füllungen zu zahlen. Die Zahnärztekammer wollte allerdings nur den materialtechnisch unterlegenen Glasionomerzement bzw. andere Zemente als für die Patienten gratis akzeptieren, alles andere wollten sich die Ärzte privat bezahlen lassen. Zudem verlangte die ZÄK wesentliche Änderungen im Gesamtvertrag sowie der Honorarordnung. Die ÖGK warf den Ärzten Verhandlungsverweigerung vor und bot Zahnärzten – mit mäßigem Erfolg – an der Kammer vorbei Einzelverträge an.

Mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) waren die Zahnärztevertreter Ende Dezember zu einer Lösung gelangt – die Materialien Glasionomerzement und Alkasit wurden dort Kassenleistung. Die ÖGK ortete darin ein positives Signal. Die dort ausverhandelten rund 50 Prozent an Aufschlag seien allerdings ein “sehr hoher Tarif”, meinte ÖGK-Obmann Andreas Huss damals, es werde eine Lösung zwischen 20 und 50 Prozent geben.

Die Verhandlungen starten um 11.00 Uhr in der Zahnärztekammer. Ob es gleich am ersten Tag zu einer Lösung kommt, ist offen.

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