Ausreichend Schlaf ist ein wichtiger Faktor, wenn es um unsere Gesundheit geht, doch auch der Schlafzeitpunkt ist relevant. Wie eine neue Studie zeigt, hat die Zeit, zu der wir am Abend schlafen gehen, einen viel größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als wir bisher dachten.
Eine gute Nachtruhe ist wichtig für viele Aspekte in unserem Leben. Während wir schlafen, regeneriert sich unser Körper und er erholt sich. So wird Schlafmangel mit einer Vielzahl an gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder sogar Despressionen. Doch nicht nur die Schlafdauer ist entscheidend, auch die Uhrzeit, zu der wir schlafen gehen, hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit, vor allem auf unser Herz.
Studie bestimmt den optimalen Schlafzeitpunkt
Eine Studie der European Society of Cardiology (ESC) hat jetzt die optimale Zubettgehzeit gefunden, um Herzerkrankungen vorzubeugen. Die Wissenschaftler:innen analysierten dafür Daten von mehr als 88.000 Personen aus den Jahren 2006 bis 2010. Dabei dokumentierten sie ihren Lebensstil und es wurden auch Variablen wie Geschlecht, Alter, Schlafdauer, BMI sowie Vorerkrankungen berücksichtigt. Im Anschluss wurden die Daten mit der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verglichen.
Dabei kamen die Forschenden zu einem überraschenden Ergebnis: Die Schlafenszeit zwischen 22:00 und 23:00 Uhr ist im Vergleich zu allen anderen Zeiträumen ideal, um Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen. Diese Zeit ist optimal, denn sie passt besser zum zirkadianen Rhythmus unseres Körpers, stört ihn nicht und verringert so die Wahrscheinlichkeit, dass die Herz-Kreislauf-Gesundheit leidet. Zu frühes oder zu spätes Schlafengehen dürfte laut Studie den zirkadianen Rhythmus des Körpers schädigen und so negative Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben.
Spätschläfer haben erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Am schlechtesten wirkt sich eine zu späte Schlafenszeit auf unseren Körper aus. Bei Menschen, die regelmäßig um Mitternacht oder später schlafen gehen, entwickelte sich bei 3,6 Prozent der Probanden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studienautor David Plans erklärt dieses Phänomen folgendermaßen: „Die gefährlichste Zeit war nach Mitternacht, möglicherweise, weil das die Wahrscheinlichkeit verringert, das Morgenlicht zu sehen, welches die innere Uhr zurücksetzt.”
Einer anderen Studie der Universität Stanford zufolge, haben Spätschläfer auch ein erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken. So neigt das Gehirn nach Mitternacht eher zu impulsiven Entscheidungen, was Gewalt und Substanzmissbrauch begünstigt.