Gesunder Schlaf ist auch wichtig für den Rücken: sowohl nachts als auch am darauffolgenden Tag. Wie wir während des Schlafens unseren Körper und somit unseren Rücken am besten regenerieren.

Viele Menschen mit Rückenschmerzen leiden unter Schlafproblemen – und umgekehrt kann schlechter Schlaf langfristig Rückenschmerzen verursachen. Erholsamer und rückenfreundlicher Schlaf ist daher entscheidend für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzproblemen. Sie sind oft chronisch und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Laut einer Untersuchung der Statistik Austria dürften rund 1,9 Millionen Erwachsene in Österreich an chronischen Rückenschmerzen leiden.

Prof. Dietrich Grönemeyer gilt als der „deutsche Rückenpapst“ und widmet sich immer wieder diesem Krankheitsbild. Er plädiert dafür, dem Rücken und der Wirbelsäule wesentlich mehr Beachtung zu schenken. In seinem neuesten Buch mit aktuellen Studien und Informationen zum Rücken und mit zahlreichen reich bebilderten Übungen zeigt er, was man bei Rückenschmerzen aktiv tun kann und wie sich das Risiko von Rückenschmerzen schon vorab minimieren lässt. Wie man beim Schlafen den Rücken heilen kann, lesen Sie hier.

Grönemeyers Tipps für einen rückenfreundlichen Schlaf

Während der Nachtruhe regeneriert der Körper, die Muskulatur entspannt sich, und die Wirbelsäule wird entlastet. Damit dies optimal gelingt, gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten.

1. Eine entspannte Schlafumgebung schaffen

Ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer fördert den Schlaf. Vermeiden Sie abends blaues Bildschirmlicht von Smartphones oder Fernsehern, da es die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmen kann. Auch aufregende Filme oder belastende Nachrichten vor dem Schlafengehen können den Geist unnötig aktiv halten. Zudem sollte das Schlafzimmer frei von elektrischen Störquellen sein, um eine ungestörte Nachtruhe zu ermöglichen. Alkohol mag kurzfristig müde machen, kann jedoch die Schlafqualität beeinträchtigen und sollte daher in größeren Mengen vor dem Zubettgehen vermieden werden.

2. Das richtige Bett – Matratze und Lattenrost

Die Wahl des Bettsystems hat auch Einfluss auf die Rückengesundheit. Matratzen gibt es in vielen Härtegraden und Materialien – von Kaltschaum bis zu Taschenfederkern oder Latex. Ideal sind Lattenroste und Matratzen, die den Rücken bei der Erholung unterstützen. Besonders empfehlenswert sind Lattenroste mit flexiblen Zonen, die sich der Körperform anpassen. Wenn Sie mit einer Partnerin oder einem Partner das Bett teilen, kann eine geteilte Matratze sinnvoll sein, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine fachkundige Beratung und Probeliegen sind empfehlenswert, um Fehlkäufe zu vermeiden.

3. Das richtige Schlafklima

Interessant ist, dass das Schlafklima ebenfalls großen Einfluss auf die Rückengesundheit haben kann. Die Temperatur und das Bettzeug spielen eine Rolle für einen gesunden Schlaf. Wer beispielsweise nachts stark schwitzt und dann unbewusst die Decke wegstrampelt, riskiert, dass einzelne Körperregionen auskühlen. Besonders der Bereich um die Hüfte ist oft betroffen, was Muskelverspannungen und Rückenschmerzen begünstigen kann. Passen Sie deshalb Ihr Bettzeug den Jahreszeiten an und lassen Sie sich bei der Wahl von Decken und Bezügen beraten.

4. Die optimale Schlafposition

Jede Schlafposition hat Vor- und Nachteile. Die Rückenlage wird oft als besonders rückenfreundlich empfohlen, da sich das Körpergewicht dabei gleichmäßig verteilt. Allerdings ist sie für Menschen, die schnarchen oder unter Schlafapnoe leiden, nicht geeignet. In der Seitenlage kann eine stabile Kopf- und Nackenstütze durch ein passendes Kissen helfen, die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten. Wer auf dem Bauch schläft, sollte darauf achten, den Nacken nicht zu stark zu verdrehen. Wer vor allem auf dem Rücken liegend schläft, kann zu einem flacheren Kissen greifen, um die Halswirbelsäule zu entlasten. Die Schlafposition verändert sich im Laufe der Nacht oft, daher sollte eigentlich für genug Abwechslung im Schlaf gesorgt sein. Wichtig ist, dass Sie eine Position finden, in der Sie gut entspannen können und sich wohlfühlen, egal ob in Bauch-, Rücken-, Seitenlage oder in der Embryonalstellung.

5. Richtiges Aufwachen für einen guten Start in den Tag

Ein sanfter Start in den Morgen kann helfen, Verspannungen zu vermeiden. Tiefes Durchatmen, ausgiebiges Strecken und sanftes Dehnen direkt nach dem Aufwachen regen die Durchblutung an und helfen, den Körper in Bewegung zu bringen. Wer sich Zeit nimmt, den Tag bewusst zu beginnen, wird oft entspannter und mit mehr Energie durch den Tag gehen.

Fazit

Ein rückenfreundlicher Schlaf trägt maßgeblich zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Eine geeignete Schlafumgebung, eine gute Matratze, das richtige Bettzeug und eine bequeme Schlafposition sind wichtige Faktoren, um Verspannungen und Schmerzen zu vermeiden. Wer morgens entspannt und ausgeruht aufwacht, startet mit mehr Energie in den Tag – und das wird nicht nur der Rücken danken!

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