Trump verkündete, welche “Qualitäten” ein Vize haben müsste. Die Spekulationen heizen sich auf. 

Inmitten des bereits turbulenten, angelaufenen 2024-Wahlkampfes ums Weiße Haus wird spekuliert, wen sich Republikaner-Kandidat Donald Trump als „Running Mate“, also Vizekandidat, an die Seite holt. 

Solche Entscheidungen werden üblicherweise im Sommer der jeweiligen Wahljahre getroffen. Doch bereits jetzt fallen einige Namen. Trump verbreitete sich in einem TV-Interview am Wochenende zunächst eher allgemein, wonach seine Nr. 2 die Fähigkeit haben müsse, „ein guter Präsident zu sein“. Unausgesprochen blieb: Falls ihm was zustößt… 

Setzt Trump in Signal an Frauen?

Wer könnte auf der Liste stehen? 

► Die Abgeordnete Elise Stefanik hatte zuletzt mit ihrer harten Befragung bei einem Antisemitismus-Kongresshearing die Harvard-Chefin zu Fall gebracht. Trump gefiel das.

►  Mit dem Senator Tim Scott könnte Trump ein Signal an schwarze Wähler setzen, doch Trump beklagte seine „niedrige Energie“. Ein „Todesurteil“ für Trumps innersten Zirkel.

►  Die forsche North-Dakota-Gouverneurin Kristi Noem ist hoch angesehen bei Trumps MAGA-Anhängern wegen ihrer früheren Ablehnung von Covid-Maßnahmen – und seit längerem im Gespräch als Stellvertreterin. 

►  Sarah Huckabee Sanders wiederum war einst Trumps White-House-Sprecherin und ist heute Gouverneurin des Bundesstaates Arkansas. Es soll die Chemie zwischen beiden stimmen – und Trump hofft, sie könnte, wie auch Noem und Stefanik, sein „Frauenproblem“ lindern, nachdem besonders Wählerinnen zuletzt skeptisch über seine Kandidatur blieben. 

► Als möglicher „Jolly Joker“ wird ein potenzieller Polit-Quereinsteiger genannt: Ex-Fox-News-Moderator Tucker Carlson, der zuletzt auf der Plattform X (einst Twitter) rechtspopulistischen Aktivismus betrieb – und sich gerade in Moskau aufhält, um möglicherweise Kreml-Despoten Wladimir Putin zu interviewen. Carlson ist populär bei der Basis. Eine Vize-Kür wäre jedoch kontrovers.

Auch Trump liefert immer mehr “greise Momente” 

Freilich: Trump hat die Nominierung offiziell noch nicht in der Tasche. Die einzige verbliebene Rivalin, Nikki Haley, führt trotz eines enormen Rückstands in den Umfragen ihren Vorwahlkampf fort. Sie macht vor allem Trumps greise Momente zum Thema. Bei einem Interview am Montag etwa stolperte der Ex-Präsident über den Terminus „Versorgungskette“, er sprach von einer „Versorgungs-Änderung“. Es wird hier offensichtlich, dass sein Rivale, Präsident Joe Biden, kein Monopol auf tattrige Auftritte hat. 

Auch diese Entwicklung zeigt, dass die Wahl eines effektiven „Running Mate“ für Trump dieses Jahr wichtiger denn je ist. 

H. Bauernebel, New York

  

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