Fressnapf-Gründer Torsten Toeller erhebt schwere Vorwürfe gegen René Benko. Der Investor der Signa Holding sagt aus, Benko habe Schulden verheimlicht und Investoren getäuscht. 

Bereits im Mai 2022 schrillten bei Toeller die Alarmglocken: Eine versprochene Dividende für 2021 wurde nie ausgezahlt. Spätestens im Dezember war klar: „René hatte die Sache nicht mehr im Griff.“ Bei einer Sitzung in Wien sei Benko wie ein Realitätsverweigerer aufgetreten, berichtete der Standard über die Zeugeneinvernahme des 58-jährigen Deutschen. Unter den Gesellschaftern herrschte schon 2022 Alarmstimmung.

Vorwurf: Investoren mit Kapitalerhöhung 2023 betrogen 

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft Benko vor, Investoren mit einer Kapitalerhöhung 2023 betrogen zu haben. Er soll 35 Millionen Euro von anderen Investoren als Kapital seiner Stiftung ausgegeben haben. Benko bestreitet die Vorwürfe – es gilt die Unschuldsvermutung.

 

Hat Benko Schulden vertuscht?

Toeller, der mit Fressnapf Milliarden umsetzt, investierte bereits 2013 bei Signa – erst in die Prime, dann in die Holding. Doch schon damals war ihm das Firmengeflecht suspekt. Eine konsolidierte Bilanz wurde trotz Forderungen nie geliefert. Benko habe Zahlen immer „geschönt“ und Investoren mit „blumigen Präsentationen“ beruhigt. „Es gab nur höher, weiter, schneller“, so Toeller. „Benko war der Weltmeister im Schönreden.“

Milliarden verschwunden?

Im Jänner 2023 präsentierte Benko in London eine Bewertung von sechs Milliarden Euro – laut Gutachten waren es nur 4,2 Milliarden. „Meiner Meinung nach hat man uns Schulden verheimlicht“, so Toeller. Dennoch suchte Benko verzweifelt nach frischem Kapital.

Toeller über Benkos “Realitätsverlust“ 

Im März 2023 kam es zum Eklat: Benko gestand „massive Liquiditätsprobleme“, dann bat Benko seinen Investor Toeller um 25 Millionen Euro Kredit: Verzinst mit fünf Millionen in sechs Monaten. Für Toeller war klar: „Das war Realitätsverlust.“

Das Ende der Signa-Ära

Als Signa im Mai 2023 erneut Kapital von Investoren forderte, war für Toeller Schluss. Am 9. Oktober stieg er aus. Seine Firma Fressnapf wartet bis heute auf ihr Geld. Signa-Gründer René Benko sitzt in Wien in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung. Toeller hat schon 2024 eine Klage gegen die Laura Privatstiftung eingebracht, die Benko mit seiner Mutter Ingeborg gegründet hat. Ob er seine investiertes Geld – er hielt 4,5 % an der Signa Holding – je wieder sieht, ist ungewiss.

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