Männer-Teamchef Ales Pajovic verlässt den ÖHB mit Ende seiner Vertragslaufzeit im Juni nach sechs Jahren.
Das gab der Österreichische Handball-Verband (ÖHB) am Donnerstag bekannt. Der 46-jährige Slowene wird das Team noch bis zum Ende der Qualifikation für die EM 2026 im Mai betreuen, übernimmt aber gleichzeitig per sofort das Traineramt beim deutschen Bundesligaspitzenclub Flensburg-Handewitt.
Der größte Erfolg der Nationalmannschaft unter Pajovic war Platz acht bei der EM 2024, die aktuell noch laufende WM schloss seine ersatzgeschwächte Auswahl auf Rang 17 ab. “Den ÖHB nach sechs Jahren zu verlassen, ist richtig schwer für mich. Wir haben hier etwas aufgebaut, haben eine richtig geile Mannschaft. Aber das ist der Job. Ich will noch Schritte als Trainer machen und das ist ein Schritt”, sagte Pajovic und sprach bezüglich Flensburg von einer großen Aufgabe. Dem ÖHB sei er zu Dank verpflichtet. “Nicht nur für das Vertrauen in den vergangenen Jahren, sondern auch dafür, dass sie mich auch bei dieser Entscheidung unterstützt haben.” Vor seiner Zeit als Teamchef hatte Pajovic von 2015 bis 2018 die HSG Graz als Spielertrainer betreut, bis zu seinem Wechsel zum Verband im Jahr 2019 nur noch als Trainer.
ÖHB-Spitze bedauert Verlust
ÖHB-Präsident Markus Plazer bedauerte den Abgang des Coaches, den man gerne gehalten hätte. “Es tut uns sehr leid, eine derartige Persönlichkeit als Teamchef zu verlieren, aber wir wollten ihm bei einem Angebot eines der besten Vereine der stärksten Liga der Welt nichts in den Weg legen”, sagte Plazer und lobte die Qualitäten des scheidenden Teamchefs. “Ales war sowohl menschlich als auch sportlich gesehen ein Glücksgriff für den österreichischen Handballsport. Er hat ein Männer-Nationalteam geformt, das nicht nur für internationale Erfolge sorgte, sondern mit dem wir auch positiv in die Zukunft blicken können.” Seine Bereitschaft, das Nationalteam noch durch die Qualifikation für die EM 2026 zu führen, zeige seine schätzende Einstellung für den österreichischen Handballsport und seine Verbundenheit zu den Spielern.
Auch ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser sah dem nahenden Abschied traurig entgegen. “Ales ist die Entscheidung auch sehr schwer gefallen, allerdings ist so eine Anfrage eine Riesenchance für ihn und seine Trainerkarriere, den nächsten Schritt in seiner Entwicklung zu gehen. Wir hätten ihn sehr gerne weiter an der Seitenlinie der Nationalmannschaft gesehen, wollten ihm diese Chance aber auch nicht verwehren.” Für die EM-Qualifikation ist Fölser zuversichtlich. “Wir alle sind davon überzeugt, dass Ales gemeinsam mit seinem Team alles dafür geben wird, dieses Ziel zu verwirklichen.”