EU fördert “Hydrogen Industrial Inland Valley Austria” (HI2) in Steiermark, Oberösterreich und Kärnten mit 20 Mio. Euro. 

Der Start eines bundesländerübergreifenden Wasserstoff-Valleys mit Fokus auf die Dekarbonisierung der heimischen Industrie steht am 3. Februar in Graz am Programm. Die EU unterstützt das “Hydrogen Industrial Inland Valley Austria” in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten mit einer Startförderung von 20 Mio. Euro, informierte das Büro von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) am Mittwoch. Insgesamt sollen bis 2030 rund 578 Mio. Euro investiert werden.

Die Steiermark, Oberösterreich und Kärnten haben ähnliche Herausforderungen zu meistern: Um die wichtigen Industriestandorte nachhaltig und umweltfreundlich in Richtung CO2-Neutralität zu transformieren, sind Investitionen in Forschung, Entwicklung und Umsetzung von Wasserstofftechnologien essenziell. Der Start des gemeinsamen Wasserstoff-Valleys sei daher “ein Meilenstein für unsere drei Bundesländer”, hielten die Wirtschaftslandesrätinnen und -räte der drei Bundesländer im Vorfeld des kommenden Startschusses in Graz fest.

Start für 17 Projekte

Am kommenden Montag treffen sich rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der insgesamt 48 nationalen und internationalen Projektpartner, um mit den konkreten Planungen für 17 ausgewählte Projekte des österreichischen HI2-Valley zu starten. Mit der Verbreitung solcher Hydrogen Valleys in der EU soll die Wasserstoffwirtschaft in Europa als wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Zukunft gestärkt werden.

Das ambitionierte Projekt, das unter der Leitung des Forschungsinstituts WIVA P&G umgesetzt wird, umfasst die gesamte Wertschöpfungskette: Von der Produktion über den Transport bis zur Speicherung und Anwendung von grünem Wasserstoff. Sie sollen zum überwiegenden Teil in der Industrie (56 Prozent) sowie in den Bereichen Energie (23 Prozent) und Mobilität (21 Prozent) zur Anwendung kommen. Geplant sind unter anderem neue Elektrolyseanlagen, die mehr als 10.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr in den drei Bundesländern erzeugen sollen. In diesen drei Bundesländern wird der Bedarf für 2028 auf über 13.000 Tonnen geschätzt.

578 Mio. Euro für Umsetzung der Projekte veranschlagt

Der Zeitplan sieht bis Ende 2026 die konkrete Planung vor, danach erfolgt die Errichtung der Anlagen, die bis Ende 2028 in Betrieb gehen sollen. Bis 2030 sollen die Anlagen weiter optimiert werden. “Durch die Unterzeichnung des Fördervertrags wurde der nächste große Meilenstein für die Umsetzung des HI2-Valleys erreicht. Nun geht es um die Umsetzung der einzelnen Projekte innerhalb des Valleys und darum neue Synergien zu schaffen”, so die Projektleiterin des HI2-Valley Margherita Matzer. Insgesamt sind dafür Investitionen von rund 578 Mio. Euro veranschlagt.

Von den 17 Projekten werden fünf in Kärnten und je sechs in Oberösterreich und in der Steiermark umgesetzt. Die in der Steiermark stark präsenten und sehr energieintensiven Wirtschaftssektoren Stahl, Zement und Rohstoffe gelten laut EU als die am schwersten zu dekarbonisierenden Industrien. Der in diesem Bereich teilweise schon jetzt eingesetzte konventionell erzeugte Wasserstoff soll in der EU bis 2030 auf 50 Prozent grüne Erzeugung umgestellt werden. Laut dem “Masterplan Grüne Energie 2040” der steirischen Industriellenvereinigung und der Energie Steiermark rechnet die heimische Industrie damit, bereits in zehn Jahren mehr Wasserstoff als Strom zu benötigen (derzeit 2,4 TWh, 2035 rund 3,4 TWh). Bis 2030 werden rund 0,6 TWh oder mehr als 18.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich aus lokaler Produktion benötigt. Durch die im Rahmen des Wasserstoff-Valleys in der Steiermark errichteten Anlagen sollen ab 2028 rund 5.500 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert werden.

Exit mobile version