Ein Glas warmes Wasser am Morgen mag gut für die Verdauung sein, und auch beim Kochen erscheint warmes Leitungswasser praktisch.  Aber: Achtung ist angesagt!

Das deutsche Umweltbundesamt rät dringend davon ab, warmes Wasser aus der Leitung für den Verzehr oder die Zubereitung von Speisen zu nutzen. Der Grund: mögliche Gesundheitsrisiken und Qualitätseinbußen.

Risiken im Warmwassersystem

Warmes Leitungswasser verweilt aufgrund der Zirkulation oft länger in den Rohren. Während diese Bewegung notwendig ist, um die Bildung von Legionellen zu verhindern, führt sie auch dazu, dass sich Stoffe wie Schwermetalle aus den Rohrmaterialien lösen können – ein Problem, das besonders bei älteren oder minderwertigen Installationen auftritt.

Warmes Wasser, das in toten Rohrabschnitten steht, kann zusätzlich Schadstoffe anreichern, was die Nutzung noch problematischer macht.

Legionellen und Schwermetalle: Unsichtbare Gefahren

Legionellen können über Aerosole beim Duschen eingeatmet werden. Um ihre Vermehrung zu verhindern, wird Warmwasser in Leitungen auf mindestens 60 Grad gehalten und ständig zirkuliert. Doch diese Maßnahme erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Schadstoffe wie Schwermetalle in das Wasser übergehen – ein Teufelskreis, den Verbraucher durch die Wahl von kaltem Wasser vermeiden können.

Die sichere Alternative: Kaltes Leitungswasser

Trinkwasser gilt als eines der am strengsten überwachten Lebensmittel. Solange es frisch aus der Leitung kommt, ist die Qualität hervorragend. Nach mehrstündigem Stillstand in den Leitungen sollte das Wasser jedoch erst ablaufen, bis es kühl wird – ein Indikator für Frische. Diese Vorsichtsmaßnahme verhindert den Konsum von sogenanntem Stagnationswasser, das ebenfalls Schadstoffe enthalten kann.

Energieverbrauch und Umweltbelastung durch Warmwasser

Neben den gesundheitlichen Risiken belastet Warmwasser auch den Geldbeutel und die Umwelt. Zehn Prozent der Energiekosten eines Haushalts entfallen auf die Warmwasserbereitung. Tropfende Hähne können jährlich Tausende Liter Wasser verschwenden, was Energie- und Wasserkosten unnötig in die Höhe treibt. Ein bewusster Umgang mit Warmwasser hilft, CO₂-Emissionen zu reduzieren und bares Geld zu sparen.

Leitungswasser: Das muss man wissen:

  • Warmwasser vermeiden: Nutzen Sie für Getränke und Speisen ausschließlich kaltes Leitungswasser.
  • Leitungen spülen: Lassen Sie das Wasser nach längerer Standzeit ablaufen, bis es kühl ist.
  • Expertenhilfe: Beauftragen Sie zertifizierte Fachbetriebe, um alte oder problematische Installationen zu überprüfen.

Wer diese einfachen Maßnahmen beachtet, für den bleibt Leitungswasser eine sichere, umweltfreundliche und kostengünstige Wahl.

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