Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel. 

Schicksalswahl. Vielleicht liegt es ja an der Jahreszeit, dass dieser Wahlkampf seltsam anmutet. Dabei geht es bei dieser Nationalratswahl um die Zukunft dieser Republik.

Wenn man den größeren Parteien folgt – die ÖVP beschimpft die Blauen, diese eh alle und schwelgt in semi-religiösen Metaphern, die Roten intrigieren und suchen Verräter – könnte man glauben, es gehe bloß um die Neuaufstellung eines regionalen Vereines.

Darum geht es. Niemand hindert die Wähler freilich, die Prioritäten selbst zu setzen: Das Budget der nächsten Regierung wird hart. Das Geld geht aus. Und die Frage ist, wofür die künftige Regierung dieses ausgeben wird. Wenn Sie den brüchigen Wirtschaftsstandort ankurbeln wollen, sind Sie bei ÖVP oder Neos wohl gut aufgehoben. Wenn Sie Angst vor Sozialabbau und einer Zwei-Klassen-Medizin haben, wäre die SPÖ der richtige Ansprechpartner. Wenn Sie fürchten, dass Klimaschutz sukzessive zurückgenommen wird, bleiben die Grünen first Choice. Wer sich an diffusen „Eliten“ rächen und das Land abschotten will, ist bei der FPÖ am besten aufgehoben.

Vieles spricht dafür, dass diese am 29. September klar Erster werden könnte und dann regieren würde. Um nicht mehr und nicht weniger geht es bei dieser Wahl. Egal, wie der Wahlkampf wirkt.

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