Polit-Angst vor Hochwasser-Fehlern.

Politik in der Pause. Das Jahrhunderthochwasser, das bereits Menschenleben gekostet und etliche Existenzen vernichtet hat, verändert im Finale des Nationalratswahlkampfes nun auch die Dynamik der Parteien.

Alle wahlwerbenden Gruppen mussten de facto ihre Wahlkampftouren vorerst absagen. Das hat nicht nur mit der Witterung zu tun, sondern auch mit großer Angst einen Faux pas zu begehen.

Vor allem die FPÖ – sie liegt in sämtlichen Umfragen immer noch auf Platz eins – will jetzt nicht provozieren. Sie wissen, dass die übrigen Parteien nur darauf warten mit ihnen wegen der blauen Haltung zum Klimawandel abzurechnen. Die Blauen versuchen hinter den Kulissen eher Zweifel an den Hilfen für die Opfer zu schüren. Ob das aufgeht, ist eine andere Frage.

Nehammers große Chance. Bundeskanzler Karl Nehammer hingegen kann zwar auch keine offiziellen Wahlkampftermine machen, ist aber Kraft seines Amtes omnipräsent. Zudem werde er jetzt von den Menschen als Krisenmanager wahrgenommen und mache das „nicht schlecht“, geben selbst Blaue zu.

Damit werde Nehammer zwar keinen einzigen entschlossenen FPÖ-Wähler mehr drehen können, aber möglicherweise unentschlossene Ex-Wähler von Sebastian Kurz noch einmal an die ÖVP binden können, hoffen ÖVP-Strategen. Meinungsforscher sind sich unsicher, was das Hochwasser noch auslöst. Aber die Themenlage hat sich vom „FPÖ-Thema Asyl hin zu Klimapolitik gedreht“. Das werde letztlich auch den Grünen helfen, deren Hauptthema bekanntlich der Kampf gegen den Klimawandel ist. Ende der Woche soll der Wahlkampf wieder losgehen. Ob dann wieder alles anders wird?

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