Die für 7.30 Uhr MEZ geplante Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg verzögert sich. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit.  

Hintergrund sei, dass die Hamas bisher keine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt habe, die im Laufe des Tages im Rahmen des Deals freikommen sollen. Die Hamas bekräftigte ihr Bekenntnis zu dem Waffenruhe-Abkommen und verwies bei der fehlenden Namensliste auf technische Gründe.

Die Waffenruhe hätte um 7.30 Uhr MEZ (8.30 Uhr Ortszeit) beginnen sollen. “Die Hamas erfüllt ihre Verpflichtungen nicht”, sagte Hagari. Solange die Hamas das Abkommen nicht erfülle, greife die israelische Armee weiter an.

Die Hamas hätte die Liste mit den Namen der Geiseln eigentlich schon am Samstag mitteilen müssen. Israel werde Verstöße gegen die Einigung nicht dulden, hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zuvor gesagt.

Waffenruhe von zunächst 42 Tagen

Israel und die Hamas hatten sich auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. Insgesamt sollen 33 Geiseln freikommen, darunter der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Im Gegenzug lässt Israel 1.904 Palästinenser frei.

Laut der israelischen Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln für Sonntag um 15.00 Uhr MEZ geplant. Nach israelischen Angaben handelt es sich um drei Zivilistinnen. Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder in den Gazastreifen gebracht werden.

Ob es angesichts des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, blieb zunächst ungewiss. Netanyahu hatte am Vorabend der geplanten Waffenruhe bekräftigt, Israel werde bei einem Scheitern des Abkommens die Kämpfe wiederaufnehmen und alle Kriegsziele durchsetzen, darunter die Zerschlagung der Hamas.

Verbesserung der Versorgungslage geplant

Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens vor, von denen nach UNO-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen.

Zudem soll der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza zeitnah wieder geöffnet werden. Auch die Einfuhr humanitärer Hilfe für die Palästinenser soll deutlich aufgestockt werden.

Exit mobile version