Mit der Moralinjektion aus dem Cup will der verunsicherte Krösus Salzburg nun in der Fußball-Bundesliga den nächsten Schritt aus der Formkrise tun. Zu Gast in Wals-Siezenheim ist am Samstag (17 Uhr/live Sky) der nach elf Runden noch sieglose Aufsteiger GAK. 

Für die Bullen ist die Pflichtaufgabe am Samstag (ab 17 Uhr, im Sport24-Liveticker) auch ein Stimmungstest vor dem Champions-League-Auftritt in Rotterdam gegen Feyenoord – und die Möglichkeit, den eigenen Anhang wieder für sich zu begeistern.

»Ich schlafe viel besser«

Der Cup-Erfolg gegen die WSG Tirol (3:0) war nach den Enttäuschungen der vergangenen Wochen Seelenbalsam für die Salzburger. “Ich schlafe viel besser”, gestand Pepijn Lijnders. Salzburgs in die Kritik geratener Trainer freute sich über den kleinen Befreiungsschlag für sein Team. “Fußball ist nicht kompliziert. Aber wenn man kein Selbstvertrauen hat, dann fühlt es sich kompliziert an. Da hilft es, wenn man eine zweite Hälfte wie diese hat. Nach dem 2:0 ist eine Menge an Druck abgefallen, jeder hat dann frei gespielt”, sagte Lijnders.

Nach zuvor nur einem Sieg aus fünf Spielen schnaufte Mads Bidstrup stellvertretend für alle durch. “Es war unglaublich wichtig – das Resultat, aber auch für das Selbstvertrauen der Mannschaft. Gegen Tirol war ein guter Schritt in die richtige Richtung.” Vor nur 2.437 Zusehern machten die Bullen phasenweise wieder Freude. Auch dem Trainer. “Wir haben unser Gegenpressing viel mehr als in den Spielen davor genutzt. Das hat uns einen guten Rhythmus und meiner Meinung nach Dominanz verschafft”, sagte Lijnders.

Nach GAK folgt Feyenoord 

Die Moral innerhalb des Teams stimme, betonte indes Bidstrup. “Wir haben kein Problem in der Mannschaft, letztes Jahr war es ein bisschen mehr. Dieses Jahr halten wir mehr zusammen”, erklärte der dänische Mittelfeld-Rackerer. Man wolle nun weiter Zusammenhalt demonstrieren und auch “mit den Fans wieder in die Erfolgsspur kommen”, gab der 23-Jährige nach keineswegs friktionsfreien Wochen mit dem erfolgsverwöhnten Anhang an. In der Beziehung mit den Fans gilt wohl auch das, was Bidstrup vornehmlich aufs Sportliche bezogen zum Protokoll gab: “Wir müssen das Momentum wieder aufbauen.”

Zumal am Mittwoch gegen Feyenoord die vierte Partie folgt in der Champions League, die für Salzburg bisher keine Punkte, sondern Lehrstunden zu bieten hatte. Personell muss der Ex-Serienmeister auch gegen den GAK nahezu eine Elf vorgeben. Beim neuerlich verletzten Maurits Kjaergaard und Lucas Gourna-Douath ist ein Comeback nahe, die Ligapartie dürfte sich für das Duo jedoch nicht ausgehen. Neben dem erkrankten Hendry Blank ist auch Goalie Alexander Schlager nach seinem gegen Zagreb erlittenen Schleudertrauma fraglich. Auch Amar Dedic fällt aus, Oscar Gloukh indes meldete sich wieder fit.

Poms will Bullen schocken

Der GAK rotierte sich zuletzt mit einem 1:2 in Bregenz aus dem Cup. Danach war Teambuilding angesagt, aus Vorarlberg ging es direkt weiter nach Salzburg. Man möchte die Zeit nutzen, um einander besser kennenzulernen und Ideen zu schärfen, meinte Trainer Rene Poms. Der Neo-Coach wird nun wieder annähernd jene Elf aufbieten, die Rapid ein 1:1 abgetrotzt hat. Mit einem ähnlichen Auftritt wie bei seinem Debüt habe man auch gegen Salzburg eine Chance, meinte Poms.

“Wir wissen, mit einem neuen Coach kommt neue Energie”, erklärte Lijnders. “Wir werden aber gut vorbereitet sein.” Beim Saisonauftakt in Graz hielt der GAK unter Gernot Messner mit einem 2:3 gut dagegen. Die Zeit der Unbekannten ist auch für Salzburgs teils neuen Trainerstaff vorbei. “Einige Teams kannte ich wegen des Europacups, aber viele kannte ich nicht. Wir analysieren, aber es hilft, wenn man schon gegen jemanden gespielt hat. Das hat uns im Cup gegen Tirol geholfen”, meinte Lijnders. Die bisherigen drei Ligaheimspiele haben die Salzburger gewonnen. Der GAK schrieb auswärts zweimal je einen Punkt – in Tirol (2. Runde) und Hartberg (5.) – an.

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