28 von 40 Arbeitsplätze in Villach werden abgebaut. Die Brau Union plant Umbau in kleine “Stadtbrauerei” mit Biererlebniswelt und Veranstaltungsbereich am bisherigen Standort.
Die Brau Union baut am Standort der Villacher Brauerei 28 von 40 Stellen ab, die Produktion wird im Wesentlichen in die Steiermark verlagert. Die Mitarbeiter wurden am Dienstag darüber informiert, dass in der künftigen “Stadtbrauerei” nur mehr 7.000 Hektoliter produziert werden, außerdem würden Führungen und Bier-Kurse angeboten, berichteten ORF Kärnten und “Kleine Zeitung”.
Kündigungswelle droht
Die 28 Mitarbeiter können künftig in der Steiermark arbeiten oder werden gekündigt, hieß es.
Vor rund zehn Jahren hat die Brau Union, die zu Heineken gehört, die Vereinigten Kärntner Brauereien, zu denen das Villacher Bier gehört, komplett übernommen. Damals hieß es, das Brauereigeschäft am Standort sei durch den Wechsel für die Marke Villacher Bier langfristig abgesichert. Die Marktbearbeitung sowohl im Handel als auch in der Gastronomie werde weiterhin eigenständig bleiben. Vereinbarte Schutzfristen sind mittlerweile abgebaut.
Märzen kommt künftig aus Graz
Die Brau Union teilte in einer Aussendung mit, auf dem Gelände der Brauerei soll in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Campus entstehen, der weiterhin “Heimat der Villacher Brauerei” sein werde, aber auch Veranstaltungsareal. 4 Mio. Euro sollen investiert werden. Der Umbau beginne im Herbst, die Fertigstellung der Villacher Stadtbrauerei inklusive Biererlebniswelt und Veranstaltungsbereich ist für Anfang 2026 geplant.
In der neuen Brauanlage werden Villacher Bierspezialitäten hergestellt, Volumenssorten wie das Märzen künftig in Graz produziert. Die Logistik in der Stadt Villach soll an die Peripherie verlegt werden, ein genauer Standort ist noch nicht fixiert. Für Mitarbeiter, die in der neuen Stadtbrauerei und am neuen Logistikstandort keinen Arbeitsplatz finden, werde es in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat einen Sozialplan sowie Unterstützungsmaßnahmen geben.
Arbeiterkammer spricht von “blankem Hohn”
Kärntens AK-Präsident Günter Goach kritisierte die Entscheidung in einer Aussendung. Die Mitarbeiter, die zum Erhalt der Brauerei Verschlechterungen im Kollektivvertrag zugestimmt hatten, nun mit 1. Mai zu kündigen sei “blanker Hohn”. Der Lohnentgang müsse den Mitarbeitern nun in Form eines Sozialplans zugute kommen. Die Arbeiterkammer werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Beschäftigten zu unterstützen, so Goach.