Die Premiumimmobilien aus dem insolventen Signa-Reich rund um René Benko gelangen nach und nach in neue Hände.
Der Verkauf des Hochhauses “Upper West” in Berlin (Charlottenburg) brachte laut deutschen Medienberichten 450 Mio. Euro. Das Objekt, in dem in den oberen Etagen die Deutschland-Zentrale der Signa sowie eine private Luxuswohnung Benkos untergebracht waren, geht an die Industriellenfamilie Schoeller. Die Transaktion wird laut Masseverwalter im 1. Quartal finalisiert.
Die Verhandlungen liefen laut “Tagesspiegel” seit Monaten, zuletzt seit geraumer Zeit exklusiv mit Schoeller. Als Bestbieter im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens hat Schoeller den Kaufvertrag über die frühere Deutschland-Zentrale Benkos laut Insolvenzverwalter der Immobiliengesellschaft Signa Prime Selection vergangenen Freitag unterzeichnet. Der endgültige Übertrag soll noch im ersten Quartal 2025 erfolgen.
Zu den Details der Transaktion hätten die Parteien Vertraulichkeit vereinbart, auch zum Kaufpreis. Die in den Medien kolportierte Summe von fast einer halben Milliarde Euro bezieht sich auf Recherchen der deutschen “Immobilien Zeitung”. Teile davon sollen mit einem 200 Mio. Euro schweren Darlehen verrechnet werden, das die Schoeller Group der Signa Prime gewährt hatte, wenig bevor der Signa-Konzern zusammenbrach. Für den Deutland-Sitz und die Luxuswohnung habe sich die Signa selbst 4,2 Mio. Euro Miete gezahlt, so der “Tagesspiegel” ebenfalls unter Verweis auf die “Immobilien Zeitung”. Die Gesamtmiete des Hochhauses habe Ende 2022 offenbar 18 Mio. Euro betragen. Weite Teile des Gebäudes sind aktuell an die Hotelkette Motel One vermietet, an Wework und an das Immobilienunternehmen CBRE. Was mit der Luxusbleibe Benkos geschehe, scheine noch unklar zu sein, so die Zeitung.
Mit 33 Stockwerken 120 Meter hoch
Mit einer Höhe von 120 Metern und 33 Stockwerken zählt das Upper West, mit dessen Projektierung die Strabag beauftragt war, zu den markanten Wahrzeichen der Berliner City West. Das rund 55.000 Quadratmeter große Gewerbeobjekt am Berliner Zoo in unmittelbarer Nähe der historischen Gedächtniskirche umfasst neben Büroflächen ein Hotel sowie Einzelhandels- und Gastronomieflächen.
Die Schoeller Group aus dem bayerischen Pullach hat bereits mehrere insolvente Projekte der Signa in Italien übernommen. Die Industriellenfamilie hatte im vergangenen Jahr das Fünf-Sterne-Hotel Bauer in Venedig, das in Bau befindliche großflächige Projekt Walther Park und das Entwicklungsprojekt Viva Virgolo in Bozen gekauft. Im Juni 2024 übernahm Schoeller auch die Luxemburg-Sparte der Signa Prime, in der die werthaltigen Objekte der insolventen Immobiliengruppe zusammengefasst sind.