Sieben Monate nach seinem fulminanten Sieg im Vereinigungskampf nimmt es Schwergewichtsboxer Oleksandr Usyk am Samstagabend (23 Uhr/live auf DAZN) neuerlich mit Tyson Fury auf. 

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad verteidigt der Ukrainer die WM-Gürtel der Verbände WBC, WBA und WBO. Und auch wenn es nicht zum seltenen Duell um alle vier Titel kommt, elektrisiert der Rückkampf.

Im Mai hatte sich der bisher ungeschlagene Usyk nach dem Sieg gegen Fury zum ersten Mal seit Lennox Lewis vor mehr als 25 Jahren zum sogenannten “Undisputed Champion” krönen lassen – er sicherte sich alle WM-Titel der bedeutenden Weltverbände. Für den früheren Schwergewichtsweltmeister Fury war die knappe Punktentscheidung der Ringrichter (1:2) die erste Profipleite.

Fury: »Ich liebe ihn« 

Usyks Schwergewichtsregentschaft dauerte jedoch nicht lang. Weil er seiner Pflichtverteidigung nicht nachgekommen war, stehen nun drei statt vier WM-Titel auf dem Spiel. Den IBF-Gürtel sicherte sich der Brite Daniel Dubois im September nach dem Knockout-Sieg gegen Landsmann Anthony Joshua.

Die gemeinsamen Auftritte beider Sportler haben etwas Ulkiges, wenn der impulsive Fury auf den entspannt wirkenden Ukrainer trifft. “Es gibt keine Feindseligkeit. Ich hasse Usyk nicht. Er ist ein guter, gottesfürchtiger Christ. Ein Familienmensch. Warum sollte ich ihn hassen? Und er hat mir Millionen von Dollar eingebracht. Ich liebe ihn”, sagte Fury. Dennoch musste sich Usyk den gewohnten Box-Trashtalk vom “Gypsy King” gefallen lassen.

 Alles nur fürs Geld? 

Wer hat dieses Mal also die besseren Karten? Der 36-jährige Fury, der 2015 überraschend Wladimir Klitschko besiegt hatte und später gegen mentale Probleme und Drogenkonsum kämpfte, gilt für viele als unterlegen. “Ich komme nicht an Usyk vorbei”, sagt Usyks früherer Gegner Tony Bellew bei DAZN. Er werde gegen Fury “wahrscheinlich nach Punkten gewinnen”, prognostizierte er.

Der 37-jährige Ukrainer, der die Katze genannt wird, dürfte wieder auf seine flinke Beinarbeit und Explosivität setzen. Im ersten Duell wirkte sein britischer Kontrahent nicht in Topform, erwischte zwar den besseren Kampfstart, verlor das Spektakel aber in der zweiten Hälfte. In der neunten Runde brachte Usyk seinen Gegner eindrucksvoll an den Rand des Knockouts.

Fury räumt 100 Millionen Euro ab

Boxen ist ein Geschäft, erneut geht es um viel Geld. Und Fury machte seine Motivation deutlich: “Ich mache das alles nur fürs Geld”, sagte er laut der britischen Boulevard-Zeitung “The Sun”. Für den ersten Kampf soll Fury laut der Zeitung knapp 100 Millionen Euro erhalten haben, Usyk soll etwa 35 Millionen bekommen haben. Für den Rückkampf soll es noch einmal mehr geben.

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