Die Alarmglocken schrillen in der Luftfahrtbranche: Immer weniger Europäer buchen Flüge in die USA – die Nachfrage ist so schwach wie zuletzt nach den Anschlägen vom 11. September 2001.  

Immer weniger europäische Touristen wollen in die USA. Die Transatlantikflüge sind aktuell spärlicher besetzt als früher. Jetzt reagieren die Airlines mit drastischen Maßnahmen und reduzieren die Sitzplätze auf Transatlantik-Routen.

Passagier-Rückgang schockiert Branche

Laut aktuellen Daten der US-Außenhandelsbehörde ITA sind im März 11 Prozent weniger Europäer in die USA gereist als noch vor einem Jahr. „Die Zahlen erinnern an die Einbrüche während der Corona-Pandemie“, warnt ein Brancheninsider. Besonders betroffen sind amerikanische Airlines, die bereits im letzten Jahr über massive Umsatzeinbußen klagten. Jetzt ziehen auch europäische Carrier nach und streichen Kapazitäten.

Lufthansa trotzt dem Trend – vorerst

Während die Konkurrenz schrumpft, setzt die Lufthansa auf Expansion: Von München aus bietet der Konzern im Sommer sogar sieben Prozent mehr Sitze an. Doch Analysten sind skeptisch: „Das Transatlantikgeschäft macht 30-40 Prozent unseres Umsatzes aus“, gibt eine Airline-Sprecherin zu bedenken. Sollte der Abwärtstrend anhalten, droht selbst der deutschen Flaggschiff-Airline ein herber Dämpfer.

Trump-Effekt noch nicht eingepreist

Experten sehen mehrere Gründe für den Einbruch:

  • Teure Tickets durch Inflation und Wirtschaftsflaute
  • Geopolitische Unsicherheiten
  • Sinkende Attraktivität der USA als Reiseziel

„Die aktuellen Zahlen spiegeln noch nicht Trumps Zollpolitik wider“, warnt Shakeel Adam von der Beraterfirma Aviado Partners zur „Wirtschaftswoche“. Doch die Stimmung kippt: Hotelboss Sébastien Bazin (Accor) beklagt laut Bericht bereits 25 Prozent weniger Buchungen. Die Reiseplattform Omio meldet Stornierungswellen – besonders bei Deutschen, Franzosen und Briten.

Branche bangt um Milliardengeschäft

Die Folgen des Touristen-Einbruchs könnten verheerend sein: Denn die Airlines haben hohe Fixkosten trotz weniger Passagiere – und könnten in die Pleite schlittern. Und: Der Amerikanische Tourismussektor verliert geschätzte 250 Mrd. Dollar Jahresumsatz.

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