Die USA und Japan wollen ihre militärische Kooperation angesichts der Bedrohung durch China massiv verstärken.
Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die am Mittwoch nach einem Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida in Washington veröffentlicht wurde. So plane man mit Australien eine gemeinsame „Luftabwehr-Architektur“ im Pazifik. Biden betonte die Entschlossenheit, Japan notfalls auch mit Atomwaffen zu verteidigen.
Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg war Japan eine pazifistische Verfassungsordnung auferlegt worden. Erst im Jahr 2018 wurde diese so geändert, dass die „Selbstverteidigungskräfte“ Japans auch offensive Waffensysteme einsetzen darf. Nun soll Japan offenbar in großem Maßstab mit Angriffswaffen ausgestattet werden. In der gemeinsamen Erklärung der USA und Japan wird eine Reihe von gemeinsamen militärischen Projekten vereinbart. So sollen japanische Kriegsschiffe umgebaut werden, damit von ihnen auch Tomahawk-Marschflugkörper abgeschossen werden können. Außerdem seien Kampfpilot-Trainings geplant sowie eine größere Interoperabilität durch den Ausbau von gemeinsamen Kommandostrukturen. Mit Australien wollen die USA und Japan eine Zusammenarbeit im Bereich Kampfjets ausloten.
Pazifisches Militärbündnis
Auch soll es eine Kooperation mit dem pazifischen Militärbündnis AUKUS (Australien, Großbritannien und USA) geben. Diesbezüglich sei aber noch nichts konkret entschieden, betonte Kishida beim gemeinsamen Presseauftritt mit Biden. Ab dem kommenden Jahr werde es regelmäßige trilaterale Militärübungen der USA, Japans und Großbritanniens geben.
Biden und Kishida gaben auch bekannt, dass sich ein japanischer Astronaut an der geplanten US-Mondmission Artemis beteiligen werde. Er solle dann auch der erste Nicht-Amerikaner sein, der einen Fuß auf den Erdtrabanten setzen werde.