Im Bemühen um eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat der US-Gesandte Amos Hochstein Gespräche in Israel geführt. Er traf zunächst Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, an dem Gespräch war auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, beteiligt. Netanyahu pochte auf Sicherheitsgarantien für sein Land. Für Israel sei es entscheidend, “jegliche Bedrohung seiner Sicherheit durch den Libanon zu verhindern”, teilte sein Büro nach dem Treffen mit.

Die beiden Unterhändler trafen anschließend auch den israelischen Verteidigungsminister Yoav Galant. Dessen Sprecherin teilte anschließend mit, bei den Diskussionen sei es um “strategische Herausforderungen und Gelegenheiten in der Region” gegangen – vor allem Sicherheitsfragen zwischen Israel und dem Libanon sowie die Rückführung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas.

Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Najib Mikati, hatte zuvor gesagt, er hoffe “innerhalb von Tagen” auf eine Waffenruhe. Bedingungen dafür seien eine Umsetzung der UNO-Resolution 1701, die Stationierung der libanesischen Armee im Süden des Libanons und die Konsolidierung ihrer Präsenz in dem Grenzgebiet. Die Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht – etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Ein US-Vorschlag soll laut Medienberichten vorsehen, dass Israels Soldaten den Libanon nach Ende der Feindseligkeiten innerhalb von sieben Tagen verlassen. Stattdessen sollen demnach insgesamt 10.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee innerhalb der ersten 60 Tage nach Unterzeichnung des Abkommens an der Grenze zu Israel stationiert werden.

Der Entwurf sehe außerdem vor, dass Libanons Regierung sämtliche Waffenverkäufe an das Land sowie die Waffenproduktion überwacht. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UNO-Resolution 1701 führen. Die USA und weitere Länder sollen die Umsetzung des Abkommens überwachen. Hochstein bemüht sich seit Monaten um eine Waffenruhe – bisher aber ohne Erfolg.

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