Die Entscheidung von Google betrifft unzählige Menschen: Das Unternehmen aus den USA hat angekündigt, das Android-Betriebssystem in der Version 12 nicht länger mit Aktualisierungen zu versorgen.
Das hat weitreichende Folgen – vor allem in Sachen Schutz vor Schadsoftware. Besonders betroffen sind Nutzer älterer Geräte, die nun verstärkt auf mögliche Schwachstellen achten müssen.
Google beendet Update-Support für Android 12
Google, das Technikunternehmen mit Sitz in Kalifornien (USA), hat bekannt gegeben, dass das Betriebssystem Android 12 ab sofort keine weiteren Aktualisierungen mehr erhält. Dabei handelt es sich um sogenannte Sicherheitsupdates, die bisher regelmäßig ausgeliefert wurden, um bekannte Schwachstellen zu schließen. Die letzte Aktualisierung wurde im März 2024 zur Verfügung gestellt.
Diese Maßnahme betrifft Millionen von Geräten weltweit. Eine Statistik vom Mai 2024 (Quelle: „Android Authority“) zeigt, dass mehr als die Hälfte aller aktiven Android-Geräte derzeit mit Android 12 oder noch älteren Versionen betrieben wird. Damit steigt das Risiko, Opfer von Schadsoftware oder Hackerangriffen zu werden, deutlich.
Darum sind Aktualisierungen so wichtig
Mit jeder neuen Aktualisierung schließt Google Sicherheitslücken im System. Wird ein Betriebssystem jedoch nicht mehr gewartet, bleiben bekannte Schwachstellen bestehen. Diese Lücken können gezielt von Cyberkriminellen genutzt werden, um Schadsoftware zu verbreiten oder persönliche Daten zu stehlen.
Betroffene Geräte können dadurch anfälliger für sogenannte Angriffe über das Internet werden – etwa durch gefälschte Apps oder infizierte Webseiten. Besonders Geräte, die nicht mehr vom Hersteller unterstützt werden, erhalten keine Ergänzungen mehr, um diese Schwachstellen auszugleichen.
Wer jetzt betroffen ist
Android 12 wurde erstmals im Jahr 2021 veröffentlicht. Aktuelle Zahlen zeigen, dass etwa 13 Prozent aller Android-Geräte noch mit dieser Version oder einer älteren arbeiten. Die Zahl wirkt klein, doch in absoluten Zahlen bedeutet das: mehrere Millionen Menschen weltweit.
Hersteller wie Huawei müssen jetzt selbst aktiv werden. Sie sind nun dafür verantwortlich, Schutzmaßnahmen für ihre Geräte zu entwickeln – was in vielen Fällen schwierig ist. Huawei setzt mittlerweile vermehrt auf ein eigenes System namens HarmonyOS, das ebenfalls in China entwickelt wird.
Das raten Fachleute
Fachleute empfehlen, auf eine neuere Android-Version umzusteigen – zum Beispiel Android 13, 14 oder die neueste Version Android 15. Besonders Nutzer von Google Pixel-Geräten profitieren dabei, da diese Geräte eine längere Unterstützung erhalten. Bei diesen Modellen liefert Google selbst die Aktualisierungen, ohne Umwege über andere Hersteller.
Nicht alle Menschen möchten oder können sich sofort ein neues Smartphone leisten. In solchen Fällen gibt es technische Lösungen: sogenannte Custom-ROMs. Das sind angepasste Versionen des Android-Betriebssystems, die von unabhängigen Entwicklern betreut werden. Ein bekanntes Beispiel ist LineageOS. Diese Variante erlaubt es, ältere Geräte mit aktuellerer Software zu betreiben. Dabei ist allerdings technisches Wissen notwendig, und nicht alle Modelle sind kompatibel.
Apps funktionieren oft weiterhin
Viele Apps, darunter auch bekannte Dienste wie WhatsApp, funktionieren oft auch auf älteren Android-Versionen – teils sogar auf Android 5. Das bedeutet aber nicht, dass diese Geräte sicher sind. Wer veraltete Systeme nutzt, riskiert Datenlecks, fremden Zugriff oder sogar den Verlust von Inhalten.
Android 15 stellt neue Anforderungen
Die neueste Version von Android – Android 15 – bringt neue Vorgaben mit sich. Unter anderem verlangt Google nun mehr verfügbaren Speicherplatz, damit das System reibungslos läuft. Das bedeutet, dass ältere Geräte, die technisch zu schwach sind, künftig ausgeschlossen bleiben.


