Eine mutige Iranerin sorgte für großes Aufsehen, als sie vor einer Universität in Teheran in Unterwäsche entlangspazierte. Kurz darauf wurde sie von der Sittenpolizei verhaftet und abgeführt.
Eine junge Studentin der Freien Universität für Wissenschaft und Forschung in Teheran hat mit einem gewagten Auftritt für Schlagzeilen gesorgt. Videos zeigen, wie sie in Unterwäsche über den Campus läuft, sich mit dem Sicherheitsdienst unterhält und schließlich ihre Unterhose auszieht. Diese mutige Aktion wurde von anderen Studenten aufgezeichnet und ins Internet gestellt, wo sie als Zeichen des Widerstands gegen die strengen Kleidervorschriften der Islamischen Republik gedeutet wird. Die Frau, die im siebten Semester französische Literatur studiert, wird von Aktivisten als Inspiration gefeiert.
Die Universität versucht, die Vorfälle anders darzustellen. Der Pressesprecher, Amir Mahdschoub, wies Berichte über einen Konflikt mit Moralwächtern zurück und behauptete, die Studentin leide unter psychischen Problemen aufgrund ihrer Scheidung. Zudem wurde ein Video verbreitet, in dem ein Mann, der sich als geschiedener Ehemann der Studentin ausgibt, um die Verbreitung weiterer Videos bittet. Dennoch haben viele Kritiker die offizielle Erklärung in Frage gestellt und vermuten, dass die Behörden versuchen, eine Protestaktion als psychische Erkrankung darzustellen.
Die Situation hat internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, insbesondere von Menschenrechtsorganisationen. Amnesty International fordert die sofortige Freilassung der Studentin und äußert Besorgnis über mögliche Repressalien. Berichten zufolge wurde sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Seit den Protesten für Frauenrechte im Jahr 2022 wird der Kopftuchzwang an den Universitäten strenger durchgesetzt, was zu einer Atmosphäre der Angst und Kontrolle führt. Gesichtserkennungskameras überwachen Verstöße, und wiederholte Ermahnungen können zu einem Ausschluss von der Universität führen.