Ampel-Start hin oder her – es ist die FPÖ, die trotz des Scheiterns von Herbert Kickl bei der Regierungsbildung umfragemäßig den Ton angibt.
ÖVP-Obmann Christian Stocker ist zwar seit fast drei Wochen Bundeskanzler. Und immerhin kann die ÖVP in der aktuellen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für oe24 (2.000 Befragte vom 10. bis 18. 3., max. Schwankung 2,2%) die bisher zweitplatzierte SPÖ überholen. Doch die Blauen bleiben klar vorn.
Kein Grund, die Korken knallen zu lassen
Wäre am kommenden Sonntag eine Nationalratswahl – der Sieger hieße erneut Herbert Kickl mit seiner FPÖ. Aktuell kommen die Blauen in der aktuellen Lazarsfeld-Hochrechnung auf 33 %. Ja, das ist deutlich weniger, als sie Anfang des Jahres, beflügelt durch das vorläufige Platzen der Ampelverhandlungen, hatten – die Blauen hatten damals sogar an der 40-%-Marke gekratzt.
FPÖ kann den Sinkflug vorerst stoppen
Doch der Sinkflug seit Kickls Scheitern bei den blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen ist vorerst auf hohem Niveau gestoppt. Ja, der FPÖ-Obmann kann sogar in der Kanzlerfrage leicht zulegen: 28 % würden den „Leider-doch-nicht-Volkskanzler“ bei einer Direktwahl ins Kanzleramt wählen, wenn das möglich wäre. In Österreich wird nicht der Kanzler vom Volk gewählt – sondern der Nationalrat.
ÖVP schöpft ein bisschen Hoffnung
Doch die ÖVP kann zumindest ein bisschen Hoffnung schöpfen: Aktuell würden Christian Stocker zwar nur 11 % direkt zum Bundeskanzler wählen. Dabei legt er einen Punkt zu – ist aber gleichauf mit SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler.
Doch in der Sonntagsfrage – und die ist bei einer Wahl entscheidend – kann die Kanzlerpartei zulegen, wenngleich nur leicht. Aktuell kommen die Schwarzen auf 22 %, sie sind damit allein auf Platz 2, denn die SPÖ stagniert bei 21 %. Allerdings: Der Abstand zur FPÖ ist mit 12 Prozentpunkten doch gewaltig.
Auch der kleinsten Ampelpartei, den NEOS, bekommt das Regieren nicht schlecht: Sie legen ebenfalls zu und liegen derzeit bei 12 %. Die zweite Oppositionspartei, die Grünen, verlieren indes weiter und kommen nur auf 8 %.