Als aussichtsreichster Kandidat für den ÖVP-Vizekanzler und Parteichef gilt nach der Kurz-Absage nun der Wirtschaftskammer-Generalsekretär und neue Shootingstar Wolfgang Hattmannsdorfer (45)
Nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer läuft alles in Richtung Blau-Schwarz. Eine der meist genannte Namen im Rennen um die Nehammer-Nachfolge ist dabei Wirtschaftskammer-Generalsekretär Wolfgang Hattmannsdorfer, der über viele Jahre mit der FPÖ in Oberösterreich regiert hat. Hattmannsdorfer hat sich in den Verhandlungen als „echter Vertreter der Interessen des Wirtschaftsstandorts“ positioniert, zollen ihm gleich mehrere Verhandler Respekt. Hinzu kommt, dass Hattmannsdorfer als „schwarz-blauer Verbindungsmann“ gilt, der bereits in Oberösterreich als Landesrat in einer schwarz-blauen Koalition gesessen ist.
Dass die Verhandlungen gescheitert sind, dürfte jedenfalls zu einem guten Teil am Wirtschaftsflügel der Volkspartei gelegen sein, der gegen jegliche steuerliche Maßnahmen zu Felde zog und von Beginn an ein Bündnis mit der FPÖ präferierte.
In diese Richtung äußerte sich auch SPÖ-Chef Andreas Babler, der sich bei Nehammer persönlich bedankte. Andere Kräfte in der Volkspartei hätten die Verhandlungen nicht gewollt. Auf Nachfrage wollte Babler diese Kräfte zwar nicht namentlich nennen. Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde von Seiten der SPÖ aber der Wirtschaftsflügel, allen voran Harald Mahrer und Hattmansdorfer angegeben.