Nicht nur ganz Österreich fiebert dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei (ab 21 Uhr LIVE) entgegen, auch für unseren Gegner ist es das „Spiel des Jahres“. Für die Türken geht es dabei nicht nur um den Einzug in das Viertelfinale, sondern auch um Revanche für das 1:6 im März in Wien.

Einige Ultras nehmen lassen sich aber bereits vor dem Spiel zu unsportlichen Aktionen hinreißen. Wie ein Video auf X zeigt, zündeten türkische Fans in der Nacht auf Dienstag Raketen und Böller vor dem Hotel des ÖFB-Teams in Leipzig.

 

Damit wollten die Ultras wohl unserer Team-Stars aufwecken und so die Vorbereitung aufs Match stören. Ob dies wirklich gelang, bleibt vorerst offen.

Historische Chance

 Die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick geht nach dem Gruppensieg in einer ungewohnten Favoritenrolle ins Achtelfinal-Duell mit der Türkei. Gelingt der Einzug in die Runde der letzten acht, wartet im Berliner Olympiastadion der Sieger des Duells zwischen den Niederlanden und Rumänien auf die ÖFB-Auswahl.

 Die historische Dimension der Partie ist für Rangnick aber nur ein Randaspekt. “Das sind alles Dinge, die dazu da sind, um Zeitungsberichte zu füllen. Sie sind auch spannend zu lesen, aber wichtig ist, was auf dem Platz passiert”, erklärte Rangnick auf der Abschlusspressekonferenz am Montagabend in Leipzig.

Für Rangnick bedeutet die Neuauflage im Achtelfinale eine Art Heimkehr, schließlich arbeitete er von 2012 bis 2019 als Sportchef und Trainer in Leipzig. Zudem waren beziehungsweise sind einige aktuelle ÖFB-Internatonale bei RB tätig. “Mich freut es unbändig, dass wir hier sind, auch für die Jungs, die hier viele Jahre ihren Beitrag geleistet haben. Ich hoffe, dass die Österreich-Fans und auch viele Leipzig-Fans, die hoffentlich Tickets haben, uns tatkräftig unterstützen werden”, sagte der Teamchef.

Aufstellungs-Poker

Verzichten muss Rangnick auf Offensivmann Patrick Wimmer, der wegen einer Gelbsperre fehlt, und Gernot Trauner wegen dessen Muskelverletzung im Oberschenkel. Mit Stefan Posch, Kevin Danso, Maximilian Wöber, Philipp Mwene und Reservist Leopold Querfeld ist fast die gesamte Hintermannschaft mit einer Verwarnung vorbelastet. Bei einer weiteren Gelben Karte würden sie ebenso wie Konrad Laimer, Christoph Baumgartner und Marko Arnautovic im Viertelfinale zuschauen müssen.

Im Vergleich zum 3:2 vor einer Woche gegen die Niederlande, als Rangnick auf mögliche Sperren Rücksicht genommen hatte und nicht mit seiner stärksten Elf den Gruppensieg erobert hatte, dürfte es Umstellungen geben. Romano Schmid könnte im Team bleiben, Laimer dafür eine Etappe weiter nach hinten auf die Position von Florian Grillitsch rücken. Alexander Prass hat im Linksverteidiger-Duell mit Mwene ebenfalls Startelf-Chancen.

Bei den Türken fehlen die gesperrten Samet Akaydin und Hakan Calhanoglu. Vor allem Letzterer dürfte schmerzhaft vermisst werden. “Dass er ausfällt, ist etwas, was ihnen irgendwo wehtut”, sagte Österreichs “Non-playing Captain” David Alaba. Laimer meinte dazu: “Wir wissen auch, dass das kein Nachteil für uns ist, er ist ein überragender Einzelspieler. Aber wir schauen auf uns selbst.”

Bei einem Aufstieg hätte Österreichs Männer-Team drei Siege in Folge gefeiert – im Rahmen einer großen Endrunde gelang dies zuletzt bei der WM 1954. Aktuell hält die ÖFB-Auswahl bei 14 Siegen, drei Remis und zwei Niederlagen aus den jüngsten 19 Länderspielen. Gegen die Türkei steht die Bilanz bei neun Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen. Der bisher letzte Pflichtspielsieg gegen die Türken liegt allerdings schon über 35 Jahre zurück.

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