Top-Republikaner haben nach dem Eklat beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus demonstrativ Unterstützung für US-Präsident Donald Trump bekundet.  

“Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos, und ich weiß nicht, ob wir uns jemals wieder mit Selenskyj abgeben können”, sagte Senator Lindsey Graham am Freitag vor Journalisten. “Er muss entweder zurücktreten und jemanden schicken, mit dem wir arbeiten können, oder er muss sich ändern.”

Senator Bill Hagerty, der während Trumps erster Präsidentschaft Botschafter in Japan war, schrieb auf X in Anspielung auf Trumps demokratischen Vorgänger Joe Biden, der ein expliziter Unterstützer Kiews war: “Der Kontrast zwischen den letzten vier Jahren und jetzt könnte nicht deutlicher sein. Ich danke Ihnen, Mister Präsident.” Der republikanische Abgeordnete Don Bacon erklärte hingegen: “Manche wollen die Wahrheit beschönigen, aber wir können die Wahrheit nicht ignorieren. Russland ist schuld an diesem Krieg.”

Scharfe Kritik der Demokraten

Scharfe Kritik erntete Trump von den Demokraten im Kongress. Ihr Anführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, warf Trump und dessen Regierung vor, die USA auf der Weltbühne zu blamieren. Das Treffen mit Selenskyj im Weißen Haus sei entsetzlich gewesen und werde nur dazu dienen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin, “einen brutalen Diktator, weiter zu ermutigen”. Die USA dürften die russische Aggression nicht weiter belohnen und Putin beschwichtigen. “Seit drei Jahren stehen Präsident Selenskyj und das ukrainische Volk auf der Seite von Demokratie, Freiheit und Wahrheit. Ihr Erfolg liegt im nationalen Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten. Wir sollten der Ukraine beistehen, bis der Sieg errungen ist.”

Der demokratische Senator Jack Reed sprach von einem “Spektakel im Oval Office”, das ein “politischer Hinterhalt und ein beschämendes Versagen der amerikanischen Führung” gewesen sei. Die Ukraine und die Verbündeten der USA zu verhöhnen, sei eine Farce, die nur Putin nütze. “Darüber hinaus schadet die heutige grausame und gefühllose Zurschaustellung dem Ansehen der USA in der Welt sehr.” Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance vermittelten der Welt, dass man den USA nicht trauen könne. “Gegner werden das ebenso wie Verbündete zur Kenntnis nehmen.”

Trump und Selenskyj hatten sich im Weißen Haus vor laufenden Kameras einen offenen Schlagabtausch geliefert.

Exit mobile version