Die Darts-WM in London steht im Zeichen einer Premiere: Mit Noa-Lynn van Leuven tritt erstmals eine Transfrau auf die große Bühne. Ihre Teilnahme sorgt für hitzige Debatten.
Am Dienstag trifft die niederländische Darts-Spielerin Noa-Lynn van Leuven auf ihren Landsmann Kevin Doets. Damit schreibt die 28-Jährige Geschichte: Sie ist die erste Transfrau, die sich für die prestigeträchtige Darts-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace qualifizieren konnte. Doch van Leuven steht nicht nur wegen ihres Könnens im Fokus.
Immer mehr Hass im Netz
Die letzten Monate waren turbulent. Morddrohungen, Rücktritte und Boykottaktionen begleiteten ihren Weg. Auf der Women’s Series sicherte sich van Leuven das WM-Ticket – ein Erfolg, der bei Kolleginnen wie Deta Hedman für Kritik sorgte. “Ich denke nicht, dass biologisch geborene Männer im Frauensport antreten sollten”, schrieb Hedman auf X.
Trotz des Protests entspricht van Leuvens Start den Regularien des PDC. Ihre Transition war bereits 2022 abgeschlossen. Doch auch andere Spielerinnen wie Anca Zijlstra und Aileen de Graaf zogen Konsequenzen und traten aus der Nationalmannschaft zurück.
Verbandsboss will van Leuven schützen
Van Leuven selbst bleibt zurückhaltend. “Ich respektiere ihre Haltung”, sagte sie über die Kritik. “Aber der Hass im Netz wurde durch die Medien nur noch größer gemacht.” Unterstützung erhält sie von der PDC. Geschäftsführer Matt Porter betonte, dass der Verband van Leuven schützen wolle: “Der Abschaum, der ihr entgegengeschleudert wurde, ist völlig inakzeptabel.”
Das Interesse an der Darts-WM ist durch van Leuvens Teilnahme weiter gestiegen. Sollte sie ihren Landsmann Doets besiegen, könnte sie als erste Transfrau in die zweite Runde einziehen und dort gegen Ex-Weltmeister Michael Smith antreten.