Brandaktuelle Daten aus dem Finanzministerium geben Auskunft über die Bruttogehälter in Österreich. oe24 hat die Auswertung.
In Österreich hatten fast drei Viertel (73,1 %) aller unselbständig Erwerbstätigen – das sind mehr als 3,5 Millionen Personen – ganzjährige Bezüge. Sie bezogen insgesamt 90,8 % der Bruttobezüge aller unselbständig Erwerbstätigen. Doch nur ein Bruchteil von ihnen verdiente sechsstellige Summen im Jahr.
Nur 3,2 % sind wahre Spitzenverdiener
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Spitzenverdiener in Österreich gehören zu denjenigen, die ein Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro oder mehr haben. Im Jahr 2023 gab es 157.453 Arbeitnehmer:innen (davon 121.941 Männer und 35.512 Frauen), die in diese Kategorie fielen. Das entspricht etwa 3,2% aller unselbständig Erwerbstätigen.
- Die oberste Bezugsklasse (200.000 Euro und mehr) umfasste 26.330 Personen (davon 22.443 Männer und 3.887 Frauen), was etwa 0,5% aller unselbständig Erwerbstätigen ausmacht.
Oberes Viertel der Bestverdiener
Das obere Viertel der Bestverdiener beginnt bei einem Jahresbruttoeinkommen von etwa 70.000 bis 80.000 Euro oder mehr, je nach Branche und Geschlecht.
Um zum oberen Viertel der Bestverdiener in Österreich zu gehören, müsste man ein Jahresbruttoeinkommen haben, das deutlich über dem Durchschnitt liegt. Der Durchschnitt der Bruttobezüge der ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer:innen lag 2023 bei 59.969 Euro. Das spaltet sich auf in Männer 63.451 Euro und Frauen 53.128 Euro. Sehr hohe Spitzenbezüge erhöhen den Durchschnitt, weshalb der Median als Wert mit gleich vielen Gehaltsbeziehern darüber und darunter oft aussagekräftiger ist.
Österreichweit betrug der Median (der mittlere Wert) des Bruttobezugs der Männer bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung 52 870 Euro und jener der Frauen 46 200 Euro; dies entsprach einem Plus von 14,4 % zugunsten der Männer.
Unter 10.000 Euro
17,9 % aller unselbständig Erwerbstätigen – ohne Lehrlinge, die bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt wurden – blieb mit ihren Bruttojahreseinkommen unter 10 000 Euro. Dazu zählen unter anderem auch geringfügig Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte und nicht ganzjährig Beschäftige.
- 23,0 % aller unselbständig Erwerbstätigen verdienten weniger als 15 000 Euro.
- 28,7 % weniger als 20 000 Euro.
Ein Drittel der Frauen verdient weniger als 20.000 Euro im Jahr
Frauen waren in den unteren Bruttobezugsstufen überproportional vertreten: 35,4 % der Frauen blieben unter der 20 000 Euro-Grenze.
Frauen machten den Großteil der Teilzeitbeschäftigten aus: 72,2 % aller Teilzeitbeschäftigten waren Frauen. Von den Arbeitnehmerinnen war mehr als die Hälfte teilzeitbeschäftigt (51,3 %), bei den Arbeitnehmern waren es nur 17,2 %.
1,3 Millionen arbeiteten nicht das ganze Jahr über
Demgegenüber waren 1,3 Millionen Arbeitnehmer:innen nicht ganzjährig beschäftigt. Diese Gruppe setzte sich primär aus temporär Arbeitslosen, Karenzurlauber:innen und Ferialprakti kant:innen, die während eines Teils des Erhebungsjahres unselbständig erwerbstätig waren, sowie aus Berufseinsteiger:innen zusammen. Von den rund 2,6 Millionen Pensionierten hatten hingegen 94,8 % ganzjährige Pensionsbezüge.
Die Lohnsteuerstatistik 2023 basiert auf rund 11,4 Millionen Lohnzetteln. Nach EDV-gestützter Prüfung und Zusammenführung aller jeweils zu einer Person gehörigen Lohnzettel ergab die Auswertung der Daten 7 400 428 unselbständig Erwerbstätige sowie Pensionist:innen.
Es handelt sich dabei um die offizielle Statistikbehörde Österreichs, die auf Daten der Finanzverwaltung (Lohnzettel) zugreift. Die Zahlen beruhen auf einer Vollerhebung, sind also sehr genau.