Die Ehefrau von FPÖ-Chef Herbert Kickl arbeitet seit elf Jahren in der Volksanwaltschaft. Unter der neuen FPÖ-Volksanwältin wurde sie kürzlich befördert.
Es herrschte großes Erstaunen, als die FPÖ Anfang November verkündete, dass die bisher am politischen Parkett in Wien unbekannte Bezirkshauptfrau von Wels-Land, Elisabeth Schwetz, neue FPÖ-Volksanwältin nach Walter Rosenkranz wird. Rosenkranz wurde ja Nationalratspräsident.
Doch eine andere Rochade ist in diesem Zusammenhang vielleicht noch delikater: Im Zuge der Ernennung von Schwetz wurde Herbert Kickls Frau — oe24 nennt ihren Namen aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht – zur stellvertretenden Geschäftsbereichsleiterin (stv. GBL) befördert.
Politik. Die Juristin kam vor elf Jahren mit dem damaligen Volksanwalt Peter Fichtenbauer in die Volksanwaltschaft und arbeitete bisher als Referentin der FPÖ-nominierten Volksanwälte Fichtebauer und Rosenkranz. oe24 hörte sich in der Volksanwaltschaft in der Wiener Singerstraße um: Manche in der Behörde bewerten diese Personalangelegenheit seit jeher als „politische Besetzung“. Und jetzt folgte die Beförderung auf einen Beamtenposten mit einem Monats-Salär im oberen vierstelligen Bereich.
“Team zusammengestellt”
Stellungnahme. oe24 fragte bei Volksanwältin Schwetz nach, warum die Wahl auf Kickls Ehefrau fiel – und erhielt von ihrem Sprecher diese Stellungnahme: „Die neue Volksanwältin hat sich – allen Gepflogenheiten entsprechend – ihr persönliches Team zusammengestellt, mit dem sie die Aufgaben (…) im Interesse der Bevölkerung bearbeiten kann.“ Die neue Spitzenbeamtin sei eine „in ihrem Fachbereich hochgeschätzte Juristin“, so der Sprecher.
Keine Stellungnahme. oe24 fragte bei FPÖ-Klubchef Herbert Kickl nach, ob es eine Absprache mit Schwetz über die Beförderung seiner Frau gegeben habe – doch erfolgte bisher keine Stellungnahme.